Gelsenkirchen. Fröhliches Treffen und munteres Stimmengewirr gab es zum Auftakt einer Reihe von Aktionen und Projekten rund um gelebte Vielfalt.
Tagtäglich bringen die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer oder Begleiter von Zuwanderern aus Südosteuropa Zeit auf, um sich Menschen anzunehmen, die in Gelsenkirchen Fuß fassen und ein neues Leben beginnen wollen. Am Mittwoch waren die Ehrenamtlichen Gastgeber des ersten „Cafés der Begegnung“. Die langjährig aktiven Awo-Mitglieder selbst hatten den Wunsch Flüchtlinge und andere Neu-Gelsenkirchener dazu einzuladen.
Das Anliegen, miteinander ins Gespräch zu kommen ging einher mit dem Anliegen, weitere Teilnehmer für das aktuelle Patenschaftsprojekt des Awo-Bundesverbandes zu finden. Dem Auftakt sollen weitere Aktionen und Projekte rund ums Thema „Diversity“ (Vielfältigkeit) folgen, was auch ins Bild der Charta der Vielfalt passt. Die Urkunde zur Aufnahme des Awo-Unterbezirks Gelsenkirchen/Bottrop in die Charta haben Awo-Geschäftsführerin Gudrun Wischnewski und Staatsministerin Aydan Özoğuz bereits im Frühjahr unterzeichnet.
Die Einladung zum Begegnungscafé zog gestern an die 150 Menschen unterschiedlicher Nationalitäten zur Grenzstraße. Aufgeregtes Stimmengewirr, fröhliche Kinder mit Luftballons, köstlicher Kaffeeduft und von einer Erler Bäckerei gespendeter Kuchen auf den Tischen – da mussten Gudrun Wischnewski und Amin Degengard, Flüchtlings-Sozialbetreuer bei der Awo, bei der zweisprachigen Begrüßung die Stimmbänder schon bemühen.
Ein „Herzlich Willkommen“ in 14 Sprachen hatten Helfer auf die Plakate geschrieben. Wie groß die gelebte Vielfalt in der Awo-Familie inzwischen ist, dokumentierten bei der Begrüßung Männer und Frauen, jeder für eine Sprache. Von A wie albanisch bis P wie persisch. Viele der Gäste sind den Awo-Helfern durch ihre Besuche im Quartiersbüro an der Rotthauser Straße bekannt. Gleich woher, alle sahen auch das gerade veröffentlichte Musikvideo der Awo-Jugendgruppe: „Stand up and look at yourself“ – ein Bekenntnis zur bunten Stadtgesellschaft.