Gelsenkirchen. . Der Umbau der Gelsenkirchener Innenstadt geht weiter. Neue Sichtachse zwischen Musiktheater und Hans-Sachs-Haus. Die Kosten belaufen sich auf 4,5 Millionen Euro.
Es ist unübersehbar: Das Antlitz Gelsenkirchens wird moderner, zeitgemäßer. Die Bauarbeiten zur Um- und Neugestaltung des innerstädtischen Areals rund um den zentralen Heinrich-König-Platz in der Altstadt gehen zügig voran. Und schon bald wird der dritte Bauabschnitt in Angriff genommen.
Bürger-Foyer an der Eberstraße
„Der dritte Bauabschnitt erstreckt sich von der Vattmannstraße bis zur Florastraße“, erklären Janine Feldmann und Barbara Impekoven vom Stadtumbaubüro sowie Dorothee Thierse vom federführenden Planungsbüro S.T.E.R.N bei einem Rundgang mit der SPD-Fraktion die vorgesehenen Umbauarbeiten. Großformatige Pläne habe sie dabei.
Kern des Umbaus ist eine neue Sichtachse zwischen Musiktheater und Hans-Sachs-Haus. Die Ebertstraße soll einen angemessenen Charakter als großzügiger Platz und Bürger-Foyer mit unterschiedlichen Angeboten erhalten. Der Entwurf (siehe Grafik) ist geprägt durch die Gestaltung von zwei unterschiedlichen „Grünen Bändern“ mitten auf dem Platz. Baumreihen säumen die moderne Achse mit ihrer zentralen Fußgängerzone, Wasserspielen und Plätzen zum Verweilen, dazu gibt es noch Spielflächen für Kinder und Jugendliche (Klettergerüste, Slackline etc.) sowie für Reisende zurückhaltend gestaltete Haltestellen mit Glasdächern.
Eingerahmt von Baumreihen
Überhaupt spielen Licht und Raum eine sehr wichtige Rolle. Um zwischen den beiden stadtprägenden Bauten eine direkte Sichtverbindung herzustellen und nicht einsehbare Angsträume oder szenetypische Treffpunkte zu vermeiden, muss die „Blue Box“ weichen, ebenso wie einige der Bäume. 74 Bäume werden das neue Areal künftig zieren, 58 werden gefällt, 35 neue Sauerstoffspender wie „Amberbäume, Ahorne, Eschen und Kirschen“ werden unter anderem neu gepflanzt, 16 alte Hölzer erhalten. Auch wird es für Feiern und Festivals zwei Bühnenstandorte geben – eine am „Anfang der Rasenwelle“ (darunter verlaufen die Gleise der U-Bahn) und eine in „Höhe der Bücherei und Volkshochschule“. Der Zugang zur VHS wird per Rampe barrierefrei.
Idee: Solardächer für Haltestellen
Von Seiten der SPD-Politiker Manfred Leichtweiß und David Peters kam unter anderem der Vorschlag, prüfen zu lassen, in wie weit die Haltestellen mit Solarzellen ausgestattet werden können. Und die Idee, den befahrbaren Teil der Ebertstraße zur Einbahnstraße werden zu lassen. „Dann könnte der Bürgersteig verbreitert und so mehr Raum für Fußgänger und Gastronomie geschaffen werden. Außerdem würde der Abschnitt dadurch deutlich sicherer für alle Verkehrsteilnehmer.“ Wichtig war den Genossen auch, dass in Sachen Stellplätze für Anwohner und Besucher ein Ausgleich geschaffen wird, denn einige Parkplätze entfallen, sie werden aber an anderer Stelle hinzugefügt.
„Die Baukosten belaufen sich auf circa 4,5 Millionen Euro“, sagte Janine Feldmann vom Stadtumbaubüro. Die Maßnahme werde zu 80 Prozent durch Städtebaufördermittel finanziert. (Ausgenommen hiervon sind einzelne nicht förderfähige Kostenpunkte, wie beispielsweise Parkplätze oder Ampeln, wodurch nicht ganz 80Prozent der Gesamtsumme durch Städtebaufördermittel refinanziert werden.).
Die Umsetzung des dritten Bauabschnittes wird zwei Jahre dauern und soll im März kommenden Jahres starten.
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Auf den Plänen für den dritten Bauabschnitt war auch schon eine Lösung für den künftigen Übergang zwischen Musiktheater und „Ebertplatz“ zu erkennen – in Gestalt einer großen Grünfläche, in die die Gleise ebenerdig eingelassen sind. Und mit einem weiteren Übergang in Richtung Musiktheater im Revier. Auf den hier gezeigten Vorlagen wurden sie entfernt, um „keine Erwartungshaltung zu wecken“.
Dass so etwas auch die Vorfreude in der Bürgerschaft schüren kann, ist den Planern augenscheinlich entgangen. . .