Gelsenkirchen. . Dorothee Thierse, Projektleiterin vom Stadtumbaubüro: „Die Bauarbeiten sollen im Laufe des Jahres, jedoch nicht vor Ende Oktober abgeschlossen sein.“ Aber: Die Händler leiden unter Umsatzeinbußen.
Steine werden verlegt, Sand wird aufgeschüttet, Bagger verladen Baumaterial, Bauzäune verschieben sich täglich. Die Bauarbeiten auf dem Heinrich-König-Platz zeigen mehr und mehr ein Ergebnis, auch wenn der Platz am Anfang der Bahnhofsstraße an vielen Ecken noch chaotisch wirkt.
Dorothee Thierse, Projektleiterin vom Stadtumbaubüro: „Das liegt daran, dass an vielen Stellen zeitgleich gearbeitet wird, um möglichst schnell fertig zu werden.“ Ein weiterer Grund sei, dass zwei verschiedene Bautrupps an dem Umbau beteiligt sind – die Pflasterer und die Tiefbauer.
Bauende zwischen oktober und Jahresende
Laut Projektkoordinatorin sollen die Bauarbeiten im Laufe des Jahres, jedoch nicht vor Ende Oktober abgeschlossen werden. Auch in den Abendstunden würde man den Betrieb fortführen. „Aufgrund von unvorhersehbaren und zusätzlich erforderlichen Arbeiten und auch wegen der umfangreichen archäologischen Funde vor der evangelischen Altstadtkirche, hat sich bis jetzt eine Bauzeitverlängerung von zwei Monaten ergeben“, so Thierse.
Tische, Stühle und Schirme von Graziella II, die sonst direkt vor dem Ladenlokal platziert sind, stehen seit ungefähr zwei Wochen mitten auf dem Platz. Vor dem Lokal und den Nachbarläden ein provisorischer Schotterweg. Davor ein abgesperrter Bereich. Dicht an dicht setzt man hier Pflastersteine. Zumindest optisch scheint es, als müsse hier nicht mehr ganz so viel passieren und auch ein Bauarbeiter bestätigt: „Wenn wir so gut voran kommen wie heute, werden wir Anfang nächster Woche fertig.“
„Wir sehen auf jeden Fall, die Jungs geben sich Mühe und die Bauarbeiten laufen“, so Gastronom Nino Dell' Aquila von Graziella II. Er fügt hinzu: „Die Situation für uns ist derzeit natürlich nicht so gut. Die Terrasse ist zu weit weg, unpersönlich und unser Kellner muss weite Wege laufen.“ Der 56-Jährige: „In den letzten zwei Wochen, in denen ich meine Terrasse verlegen musste, ist der Umsatz doch drastisch gesunken. Ich hoffe, dass die Bauarbeiten nicht mehr lange dauern.“
Umsatzeinbußen der Geschäfte
Auch Bülent Dogan vom Nutstop hofft das. „Ich habe viele ältere Kunden, die mit Rollator oder zu Fuß seit der Baumaßnahme direkt vor dem Laden nicht herkommen können.“ Er nennt Umsatzeinbußen von 60 Prozent. „Derzeit lebe ich quasi von meinem Ersparten“, teilt er mit.
Der orthopädische Schuhladen Ludger Schoof nimmt die Umbaumaßnahmen mit Humor. Am Schaufenster Schriftzüge mit den Worten „Baustellenpreise“. Warndreiecke, Absperrband, Bauhelme und Arbeiterhandschuhe sind neben den Schuhen hinter der Glasfront platziert. „Die Arbeiten laufen zügig. Wir waren für den Umbau, also müssen wir auch mit den Bauarbeiten leben“, so Inhaber Ludger Schoof. Zu Umsatzeinbußen möchte er sich nicht äußern. Wilp hat die Arbeit in der Filiale noch bis zum 14. Juli niedergelegt. Ein Schild an der Tür weist auf eine „baustellenbedingte Unterbrechung“ hin.
Bei Rückfragen steht das Stadtumbaubüro zu den üblichen Bürozeiten zur Verfügung. Außerdem besteht das Angebot, sich in der regelmäßig stattfindenden Bürgersprechstunde (jeden 1. Donnerstag im Monat von 17 bis 18 Uhr) im Stadtumbaubüro zu informieren.