Gelsenkirchen. . Die Gelsenkirchener gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH (ggw) steigerte ihr Jahresergebnis im Wirtschaftsjahr 2015 auf eine Million Euro.

Die Wirtschaftskraft der ggw ist keine Eintagsfliege. Hatte die Gelsenkirchener gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH schon für das Wirtschaftsjahr 2014 ein Jahresergebnis in Höhe von 500 000 Euro eingefahren, sattelte die Stadttochter für 2015 noch einmal auf: rund 1 Million Euro stehen zu Buche – bei einer Bilanzsumme von rund 257 Millionen Euro und Umsatzerlösen von über 35 Millionen Euro. Diese Zahlen stellte ggw-Geschäftsführer Harald Förster vor.

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Die Basis für das laut Förster „sehr, sehr erfreuliche und gute Ergebnis“ wurde in den Bereichen Hausbewirtschaftung, Bau- und Verkaufstätigkeit sowie durch Immobiliendienstleistungen erwirtschaftet. „Die günstige Zinsentwicklung der jüngeren Vergangenheit hat uns da sicherlich auch an der einen oder anderen Stelle geholfen“, sagte Förster mit Verweis auf die investierten 15 Millionen Euro netto (mit Abschreibungen über 20 Millionen Euro).

Wohnungsnachfrage stark gestiegen

Doch das ist nur ein Kapitel der Erfolgsgeschichte 2015, denn auch das teilte Förster im Kanon mit den Prokuristen Michaela Hahn, Joachim Bracke und Stefan Eismann mit: „Die Nachfrage nach Wohnungen ist stark gestiegen. Unsere Leerstandsquote betrug im Jahresdurchschnitt 2015 gerade einmal 3,1 Prozent. Die Mieterhöhungen lagen bei 2,2 Prozent.“ Die Zufriedenheit der eigenen Mieter, so Eismann, sei ausgeprägt positiv und runde das gute Bild insgesamt ab. Dies belege eine Kundenzufriedenheitsanalyse.

Das Geschäftsjahr selbst bewertete Harald Förster als „abwechslungsreich“. Die große Beteiligung bei der Beschaffung von Wohnraum zur Flüchtlingsunterbringung in Gelsenkirchen habe das Unternehmen mit seinen 53 Beschäftigten (11 Auszubildende!) vor erhebliche Herausforderungen gestellt. „550 Plätze waren es bis zum Jahresende 2015, in diesem Jahr werden es insgesamt weitere tausend sein“, rechnete der ggw-Geschäftsführer vor und verwies auf die Neubaumaßnahmen: rund 13 Millionen Euro fließen in diesen Bereich in den Jahren 2015/16 insgesamt. Michaela Hahn nannte beispielhaft die Investitionen im Bereich Katernberger Straße in Höhe von rund neun Millionen Euro. „Aber wir haben im Geschäftsjahr 2015 auch zwei Kitas errichtet für sechs Millionen Euro. Die in Graf Bismarck und die im Arena-Park.“ Außerdem sind Mehrfamilienhäuser für rund 9,5 Millionen Euro errichtet worden.

Erhöhung der Barrierefreiheit

Eine (auch investive) Herausforderung für die nächsten Jahre sei die Erhöhung der Barrierefreiheit bis auf 20 Prozent des Bestandes, zeigte Harald Förster einen Bedarf auf, der bei Befragungen der Kundschaft immer wieder als einer der ersten Punkte genannt wird. „Das Projekt wollen wir bis zum Jahr 2020 umsetzen.“ 20 Prozent bei einem Bestand von 4500 sind rund 900 Wohneinheiten. Derzeit liegt die Quote bei rund 15 Prozent.

Das Geld für den Umbau zieht die ggw auch aus dem eigenen Ergebnis. Bis zum Jahr 2019 muss die Stadttochter ihre Erträge nicht an die Stadtkasse abführen. „Diese Absprache gibt es zwischen Oberbürgermeister Frank Baranowski und mir“, sagte Geschäftsführer Harald Förster.