Die Gelsenkirchener Wohnungsbaugesellschaft ggw errichtet auf dem ehemaligen Geländer der Galopprennbahn in Horst barrierefreie Wohnungen. Ins Untergeschoss zieht ein Pflegedienst. Bis 2020 will das Unternehmen 15 Prozent der Wohnungen barrierefrei umbauen
Der einsame Rollstuhlfahrer hatte keine Chance. Die beiden aus Holzpaletten provisorisch errichteten Stufen am gerade fertiggestellten barrierefreien Haus „Am Bowengarten 145“ in Horst konnte er nicht überwinden. Ansonsten lief alles aber prima in Horst.
Oberbürgermeister Frank Baranowski fand lobende Worte für die stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft ggw, die auf dem Gelände der ehemaligen Galopprennbahn eine Wohnanlage mit 31 barrierefreien Wohnungen errichtet hat und gestern die Fertigstellung mit den neuen Mietern und Nachbarn feierte.
Baukosten: Fünf Millionen Euro
Knapp fünf Millionen Euro hat die ggw in die rot verklinkerten Häuser mit den blauen Balkonen investiert. Mit Wohnflächen von 40 bis 96 Quadratmetern konnte die ggw sowohl Paaren als auch allein lebenden älteren Menschen eine Wohnung anbieten. In energieeffizienten Wohnungen, mit Aufzug sowie Blick ins Grüne.
Und, wie ggw-Geschäftsführer Harald Förster betonte, zu attraktiven Mieten. „Eine 60-Quadratmeter-Wohnung, die öffentlich gefördert wird, können wir für 300 Euro vermieten“. Dass Bedarf besteht, belegen die Zahlen. 29 der 31 Wohnungen sind bereits fest vermietet. Im Untergeschoss der Gebäude zieht zudem das Pflegeteam Gelsenkirchen ein. Ab Juli gibt es dann an dem Standort eine Tagespflegeeinrichtung, in der 25 pflegebedürftige Personen einen Betreuungsplatz finden.
Positive Rückmeldungen
Baranowski, selbst in Horst beheimatet, erinnerte in seiner Begrüßungsrede an die Geschichte des Areals. „Vor zwölf Jahren gab’s hier lediglich ein paar Ruinen der ehemaligen Galopprennbahn. Nichts zum Vorzeigen“. inzwischen leben auf dem Gelände zwischen Schloss und Golfplatz unterschiedliche Generationen. Baranowski selbst sucht hier regelmäßig seine Entspannung beim Jogging. „Das hat sich prächtig entwickelt, ich bekomme viele positive Rückmeldungen“, sagte der erste Bürger der Stadt.
Förster erläuterte noch einmal kurz die Ziele der ggw. „Bis 2020 sollen mindestens 15 Prozent der insgesamt 4150 Wohnungen in unserem Bestand barrierefrei sein.“ Dies sei ein ambitioniertes Vorhaben. Allerdings: „Mehr als die Hälfte haben wir bereits geschafft“, so Förster.
Weitere Wohnungen werden gebaut
In Horst gibt es auch bereits Pläne für die Zukunft. Mit den jetzt fertiggestellten 31 Wohnungen ist der vierte Bauabschnitt abgeschlossen. Im Zuge der weiteren Baumaßnahmen im Stadtquartier soll in einem fünften Bauabschnitt das Areal durch weitere barrierefreie Wohnungen ergänzt werden. „Mit der Fertigstellung dieses fünften Bauabschnittes, der voraussichtlich Ende 2017 fertiggestellt sein wird, sind die baulichen Aktivitäten der ggw an diesem Standort abgeschlossen“, so Förster.