Gelsenkirchen.. Die Stadt Gelsenkirchen soll im Feld des sozialen Wohnungsbaus aktiver werden.

Die Stadt soll im Feld des sozialen Wohnungsbaus aktiver werden. Mit breiter Mehrheit beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, an dieser Stelle alle Möglichkeiten des Neubaus von öffentlich geförderten Mietwohnungen auszuschöpfen.

Zunächst aber gibt es Hausaufgaben. Denn ehe neu gebaut wird, muss die Stadt Grundlagenschwerpunkte bearbeiten: Die bestehenden Wohnflächenpotenziale sollen auf ihre Eignung zum Bau von geförderten Mietwohnungen überprüft werden. Es soll eine Neuberechnung und eine modellhafte Einschätzung des aktivierbaren Leerstandes geben. Außerdem gilt es, die Möglichkeiten einer Bestandsverbesserung durch die Beseitigung von nicht mehr nutzbaren Wohnungen (Schrottimmobilien) auszuloten.

Der Grund: Gelsenkirchen wächst wieder. Am 12. Februar 2016 lebten laut Einwohnerdatenbank 263.274 Menschen in der Stadt. Das ist der Stand aus dem Jahr 2008. Den bisherigen Tiefstwert verzeichnete die Verwaltung im Jahr 2011 mit 257.500. Die andauernde Schrumpfung Gelsenkirchens sorgte auch auf dem lokalen Wohnungsmarkt für negative Effekte: eine überalterte Bausubstanz, ausgebliebene Wohnungsmodernisierungen und die höchste Leerstandsquote im Ruhrgebiet.

Öffentliche Förderung streichen

Die CDU-Ratsfraktion wollte diesen Antrag verändert sehen. Ihre Fassung sah die Streichung der Worte „öffentlich gefördert“ vor und zielte im Schwerpunkt auf die Schaffung von mehr Wohneigentum ab, um die niedrige private Eigentumsquote von derzeit gerade mal 22 Prozent markant und nachhaltig zu erhöhen.

Für Silke Ossowski (SPD) und Burkhard Wüllscheidt (Grüne) stellte das Paket der Union den ursprünglichen Antrag, öffentlich gefördertem Wohnraum zu unterstützen, völlig auf den Kopf. Ossowski: „Hier geht es eindeutig nicht um die Steigerung der Eigentumsquote.“