Gelsenkirchen. Der Spezialist für Bahn-Sicherheit wurde mit 100 Mitarbeitern nach Erle zum Sitz der Holding verlagert. Die Service-Group hat jetzt über 6000 Beschäftigte.
2009 hat die Stölting Service Group die Sikra Rail-Sicherheit GmbH übernommen. Die Tochter hatte bislang ihren Sitz in Essen an der Hafenstraße. Nun ist sie nach Erle umgezogen, an den Standort der Holding. Im „Gepäck“: Sicherheits-Hightech für Schienennetzbaustellen und 100 Mitarbeiter. Der Abzug aus Essen bedeutet nicht die Aufgabe des Standortes dort. Stölting bleibt Mieter – und behält die weitere Expansionsbasis in der Nachbarstadt.
Die Stölting-Gruppe, aufgestellt in den Sektoren Gebäudereinigung, Sicherheit und Personal-Service, hat seit 2013 einen rapiden Wachstumskurs hinter sich gebracht. Der Jahresumsatz liegt bei rund 100 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl ist von 3800 auf über 6000 gewachsen, davon fast 2000 in Gelsenkirchen. „Mehr als 80 Prozent der bundesweit neu geschaffenen Arbeitsplätze sind Vollzeitstellen“, betont man stolz.
Baulich die Grenzen erreicht
„Wir sind weit stärker gewachsen als der Markt. Unser Ziel ist, an allen Standorten, an denen wir vertreten sind, unter die Top 3 der Dienstleister zu kommen“, sagt Sebastian Mosbacher (28), Geschäftsführer, und einer der beiden Söhne im Unternehmen von Firmenpatriarch Hans Mosbacher (59). In NRW hat Stölting dieses Ziel erreicht. Durch „Übernahmen, vor allem aber organisches Wachstum“ will Stölting die Branche weiter bundesweit aufmischen. „Hier gilt nicht, der Große frisst den Kleinen, sondern der Schnelle den Langsamen“, sagt Sebastian Mosbacher. Offensichtlich gehört Stölting in der preislich hart umkämpten Bereichen Security- und Cleaning zu den Schnellen mit gut aufgestellter Akquise-Abteilung.
Die Sikra Rail GmbH zog in das von Baron Spiegel übernommene Gebäude neben der erst 2010 komplett neu errichteten und längst erweiterten Hauptverwaltung. Vom Umzug versprechen sich die Mosbachers Synergieeffekte für den Schienennetzbereich und folgen ihrem Credo: „Wir haben hier die Möglichkeit, noch schneller zu wachsen.“ In Erle hat die Stölting-Gruppe dabei an der Willy-Brandt-Allee baulich die Grenzen erreicht und plant bekanntlich den Sprung über den Rhein-Herne-Kanal.
"Ein Unternehmen, das wirklich tief beeindruckt"
Im Wohn- und Gewerbegebiet Graf Bismarck soll bereits im Juli der Baustart für die neue, weitere Firmenzentrale sein. Ein 107 Meter großer Baukörper wird ans Wasser gesetzt. 8000 Quadratmeter groß ist das Grundstück, auf dem eine Bruttogeschossfläche von gut 10.000 Quadratmetern realisiert werden soll. Dazu kommen 160 Stellplätze. Investition, nach heutigem Stand: 15 Millionen Euro.
„Stölting ist ein Unternehmen, das wirklich tief beeindruckt“, sagt Stadtrat und Wirtschaftsförderungsdezernent Dr. Christopher Schmitt und meint Montag nach der Präsentation mit einem Augenzwinkern Richtung Mosbacher und Belegschaft: „Beeindrucken Sie mich bitte weiter.“