Gelsenkirchen. Frank Baranowski sieht Vaillant jetzt in der Pflicht, sinnvolle Nachfolgelösungen für den Werksstandort in Erle zu entwickeln.
Der Betriebsrat des Gelsenkirchener Vaillant-Werkes und die Unternehmensführung haben sich Freitag (WAZ berichtete) auf eine Abfindungslösung für die rund 200 Beschäftigten in Erle geeinigt. Die Kehrseite der Medaille: Damit ist der Verlust der 200 Arbeitsplätze in Gelsenkirchen zum März 2018 offenbar nicht mehr aufzuhalten.
„Der Wegfall der Arbeitsplätze wiegt schwer für Gelsenkirchen“, erklärt dazu Oberbürgermeister Frank Baranowski. „Auch wenn jetzt bessere Abfindungen gezahlt werden sollen, werden es die Menschen, die ihre Stelle verlieren werden, schwer haben. Für sie ist ein langes Ringen um ihre Arbeit verloren gegangen. Hinter jedem Arbeitsplatz steht ein menschliches Schicksal. Umso mehr ist es bedauerlich, dass ein sich vom Image her als Familienunternehmen präsentierender Konzern so leichtfertig Arbeitsplätze streicht und eine zukunftsfähige Produktion schließt, um im Ausland größere Profitmargen zu erreichen“, so Baranowski, der mehrfach bei Protestaktionen vor Ort, aber auch in Gesprächen mit Vaillant seine Position klar gemacht hatte
Der Oberbürgermeister sieht Vaillant jetzt in der Pflicht, sinnvolle Nachfolgelösungen für den Standort zu entwickeln: „Es kann nicht sein, dass die Produktionsstätten auf lange Zeit ungenutzt bleiben. Ich fordere das Unternehmen mit Nachdruck auf, möglichst umgehend mit der Wirtschaftsförderung über die Weiterentwicklung des Geländes in Gespräche einzutreten.“