Gelsenkirchen. . Weil ein Porsche-Turbo Fahrer nicht ermittelt werden konnte, verdonnerte das Verwaltungsgericht den Fahrzeughalter zum Führen eines Fahrtenbuchs.
Sein abenteuerliches Verkehrserlebnis, das zwei Jahre zurückliegt, konnte der Gelsenkirchener Andreas L. am Dienstag noch einmal vor dem Verwaltungsgericht schildern. Er sagte als Zeuge aus, wie er die verkehrsgefährdende Fahrweise eines Porsche-Turbo-Fahrers erlebt hatte.
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Weil der Sportwagen-Steuermann der nächtlichen Wild-West-Fahrt nicht ermittelt werden konnte, war gegen den Halter das Führen eines Fahrtenbuchs über 18 Monate angeordnet worden. Gegen die Verfügung durch das Essener Ordnungsamt hatte der Mann geklagt. Nun, er wird es weiter führen müssen, das Gericht hielt die Dauer der Fahrtenbuchführung für angemessen. Die Verstöße, zum Teil lebensgefährdend, seien erheblich gewesen.
Der Gelsenkirchener Zeuge kam gegen 21.30 Uhr von der Arbeit und nahm die Abfahrt Zentrum auf der A 42. Bei Grün fuhr er auf die Grothusstraße, als der Porsche mit hoher Geschwindigkeit aus Richtung Innenstadt bei Rot und ohne Licht vorbeibrauste. „Nur durch starkes Bremsen habe ich einen Zusammenstoß verhindert“, berichtet der 56-Jährige vor Gericht. Vor der Ampelkreuzung zur Hans-Böckler-Allee schloss er wieder zu dem Porschefahrer auf. Der hatte sich in der Fahrbahnmitte eingeordnet, wechselte bei Rot auf die linke Fahrspur und bog ab. Beide befuhren dann die Hans-Böckler-Allee, als der noch immer ohne Licht fahrende Raser sich vor das Auto des Zeugen setzte.
Quietschende Reifen und der Mittelfinger
Bei Grün blieb er stehen, um dann mit quietschenden Reifen loszufahren, zeigte vorher aber noch den Mittelfinger. In Höhe Mercedes-Lueg machte der Porschefahrer eine Vollbremsung, der Gelsenkirchener musste kräftig auf die Bremse treten. Danach nötigte der Verkehrsrowdy den Zeugen, mit 20 km/h hinter ihm herzudümpeln. „Habe ich zum Überholen angesetzt, gab der Porsche-Fahrer Vollgas.“ Andreas L. verständigte die Polizei, beschrieb den etwa 35-40 jährigen Fahrer, sportlich mit Stoppeln bis Fastglatze.
Als Halter ermittelte die Polizei einen Autonarren aus Essen (60), der 13 Autos angemeldet hatte. Wer in dem Auto gesessen hatte, konnte oder wollte er der Polizei nicht sagen. Er verleihe Autos häufiger. Jetzt wird er 18 Monate lang wissen, wer am Steuer des Porsche Turbo sitzt.