Gelsenkirchen. . Peter Monka ist Gelsenkirchener durch und durch. Der 67-Jährige ist hier geboren und aufgewachsen. Mittlerweile ist er im Ruhestand.

„Gelsenkirchen ist für mich mein Leben. Das kann keine Stadt toppen“, sagt Peter Monka während er sein Bierglas hebt. Der 67-Jährige ist in der Ruhrgebietsstadt geboren, lebte 27 Jahre in Ückendorf und wohnt seit mittlerweile 40 Jahren im Haverkamp. „Nach so langer Zeit kennt man fast jeden Laden in der Stadt, aber das Posthörnchen ist zu meinem Stammlokal geworden. Hier fühle ich mich einfach wohl“, erklärt er. Mehrmals die Woche hält er sich in der Eckkneipe mit dunkler Theke, Holzmöbeln im Bauernstil und dem rustikalen Boden auf. An den Wänden hängen alte Fotos. Nicht zu übersehen ist außerdem ein aufgemaltes Schalke-Logo an der Wand. Während durch die goldenen Zapfhähne der ebenso goldene Gerstensaft fließt, plaudert Peter Monka mit anderen Stammgästen über aktuelle Erlebnisse. Aber auch über vergangene Zeiten. Und das seit mittlerweile fast 13 Jahren. „Gerade morgens sind viele Rentner da. Hier kennt dann fast jeder jeden, teilweise auch noch von früher“, sagt Monka, der seit sieben Jahren im Ruhestand ist. Ganz mit der Arbeit aufhören möchte er nicht: „Mehrmals die Woche helfe ich ehrenamtlich bei einer Krankenkasse aus und bearbeite dort verschiedene Anträge.“

Über 30 Jahre seines Lebens arbeitete Monka als Bergmann. „Das war nicht immer ein Zuckerschlecken“, sagt er, während er über die damalige Zeit nachdenkt. Allerdings erinnert er sich auch an gute Zeiten: „Der Zusammenhalt zwischen den Bergleuten war immer sehr groß.“ Den Kontakt zu Schulfreunden und Kumpeln aus seiner Jugend hält er bis heute.

Die „Bierreisen“ waren sehr beliebt

„Früher als ich noch unter Tage gearbeitet habe, haben wir nach der Schicht noch richtig ein’ drauf gemacht.“ Bei den Bergleuten sei das damals normal gewesen. Gerade die „Bierreisen“ waren besonders beliebt. „Da sind wir von Kneipe zu Kneipe gezogen. Zehn bis zwölf Läden an einem Samstagabend zu besuchen, war damals kein Problem. Heute ist das nicht mehr möglich, auch weil es kaum noch Gaststätten gibt“, erklärt der Rentner. Viel mehr Zeit hätte er zudem in den Stadtteilen verbracht. „An jeder Zeche gab es zig Kneipen. Mit dem Abbau von Montanindustrie und Bergbau kam auch das Aussterben der Gaststätten.“

60 Jahre Posthörnchen

Bei Veranstaltungen mit Live-Musik sei das Posthörnchen, das es seit mittlerweile 60 Jahren gibt und das seit 20 Jahren von Tiemo Kaczmarek betrieben wird, besonders gut gefüllt. Aber nicht nur dann. Gerade bei Schalke-Spielen würde die Eckkneipe, die sich damals in direkter Nähe der Post befand, quasi aus allen Nähten platzen. „Dann ziehe ich immer mein Fußball-Trikot über“, so der Schalke-Fan.