Gelsenkirchen. Modeberaterin Angelika Dreier aus Gelsenkirchen gibt Tipps, wie jeder durch Farben, Muster und Stoffstrukturen seine Vorzüge hervorheben kann.
Um sich in der eigenen Haut wohlzufühlen, muss meistens auch die Kleidung stimmen. Zu große, zu kleine oder einfach unpassende Kleidung sorgt oftmals für ein ungutes Gefühl.
Die Wirkung von Kleidung ist sehr vielfältig. Frau sowie Mann kann den eigenen Typ unterstreichen, einen Standpunkt ausdrücken oder auch in andere Rollen schlüpfen. „Zu 55 Prozent achten andere Menschen auf das Aussehen, 38 Prozent macht die Stimme aus und gerade einmal sieben Prozent wird auf den Gesprächsinhalt geachtet“, verrät die Gelsenkirchener Mode- und Stilberaterin Angelika Dreier während sie ihrer Kundin Susanne Zabke-Keller verschiedene Farbfächer aus Stoff unter das Gesicht hält. Welche Farben mögen Sie besonders gerne? Welche mögen Sie gar nicht an sich? Fragen, die Dreier zunächst bei der Hautanalyse und Typbestimmung im Rahmen ihrer Beratung stellt.
Von Farben und Formen
Im Spiegel schauen die zwei gemeinsam wie Farben, Farbreihen, Muster und Stoffstrukturen Vorteile herausholen oder eher eine negative Wirkung für Teint, Haare, Lippen und Augen hervorrufen. Nachdem einige Farbfächer angelegt wurden, stellt sich heraus, es sind die „leuchtenden“, aber zugleich „kühlen“ Farben, die dem Typen der 59-Jährigen besonders schmeicheln. Warme und gedeckte Töne nehmen dem Gesicht von Susanne Zabke-Keller hingegen die rosige Frische.
„Das mag ich gar nicht“, gibt die Bueranerin mit blondem, glattem Haar zu verstehen, als die Modeexpertin ihr ein Stück Stoff mit wilder Weboberfläche an den Hals legt. „Da liegen Sie mit Ihrer Intuition ja ganz richtig. Bei Stoffen mit Struktur gilt: Struktur braucht Struktur“, erklärt Angelika Dreier, die nach einer Schneiderlehre, einer Schnitttechnikausbildung und einer Ausbildung zum Personal Imagecoach mehrere Jahre in der Modeindustrie gearbeitet hat. Sie erklärt: „Menschen mit Locken zum Beispiel steht das oft super. Auch bei Männern mit grauem Haar hat eine leichte Struktur meist einen positiven Effekt.“
Bei der Körperanalyse werden Proportionen genauer betrachtet
Nach der Farbanalyse wird in dem hellen Arbeitsraum der Modeberaterin eine Körperanalyse vor einem größeren Spiegel durchgeführt. Fragen, die hier beantwortet werden: Wie sind die Proportionen? Welche Körperteile sollten besonders betont werden? Wo sollte eher kaschiert werden? Tipp der Expertin: „Hell und glänzend hebt hervor, dunkel und matt kaschiert. Aber auch Schmuck und Farben lenken den Blick.“ Generell gibt Angelika Dreier den Rat: „Frauen, die sich nicht mehr ganz so jung fühlen, sollten glänzende Stoffe eher vermeiden.“ Zu Susanne Zabke-Keller sagt sie: „Ihre schönen langen Beine sollten Sie auf jeden Fall betonen.“
Weiter geht’s zu Ausschnitt und Kragen. Auch hier kommt es besonders auf die Körperform an. „V-Ausschnitte gehen fast immer, U-Boot-Ausschnitte, sowie Rollkragen sind je nach Körperform nicht immer ganz so vorteilhaft“, erklärt Angelika Dreier. Um hingegen die Größe des Ausschnitts zu bestimmten, „misst man den Abstand von der höchsten sichtbaren Stelle des Gesichtes bis zum Kinn und nimmt diese Mal zwei. Dann weiß man, wie tief der Ausschnitt maximal liegen soll“, sagt Dreier. So ausbalanciert, rücken die Körperproportionen ins rechte Licht.
Erst jetzt kommt die eigentliche Kleidung ins Spiel
Erst jetzt kommt die eigentliche Kleidung ins Spiel. Die Beraterin legt verschiedene Musterkleidungsstücke an und guckt, was ihrer Kundin am besten steht. Dann geht’s an den eigenen Kleiderschrank. „Der Kleiderschrank ist etwas sehr intimes. Das ist kein Muss bei meiner Beratung, aber auf Wunsch schaue ich mir gerne die eigene Kleidung an und helfe bei Fragen weiter“, so die vierfache Mutter. Bei Susanne Zabke-Keller gibt es nicht viel auszusetzen. „Farblich liegst du oft richtig, aber hier und da habe ich ein paar Optimierungstipps. Manchmal hilft es schon, die Ärmel zu kürzen oder einen Kragen abzutrennen.“
Allgemein glaubt die Expertin: „Wenn die Farbe nicht zum Gesicht passt, hilft oft ein Schal oder Tuch, um etwas abzulenken.“ In einer Mappe hält Angelika Dreier den kompletten Beratungsvorgang fest. „Diese und einen Farbfächer bekommt jeder Kunde im Anschluss. Das soll eine Hilfe für den eigenen Kleiderschrank oder die nächste Shoppingtour sein.“ Die hat Susanne Zabke-Keller bereits geplant. „Morgen werde ich mir direkt eine farbige Hose zulegen“, teilt sie lächelnd mit.