Gelsenkirchen. Die Stadt Gelsenkirchen und der Technik-Koloss Huawei steigen in die aktive Arbeitsphase ihrer vereinbarten Zusammenarbeit ein.
Die Ärmel sind – bildlich gesprochen – hochgekrempelt: Die Stadt Gelsenkirchen und der Technik-Koloss Huawei, dessen Wurzeln in China liegen, steigen in die aktive Arbeitsphase ihrer vereinbarten Zusammenarbeit ein. Mitte März hatten beide Seiten die CeBIT in Hannover, die weltweit größten Messe zur Darstellung digitaler Lösungen aus der Informations- und Kommunikationstechnik für die Arbeits- und Lebenswelt, genutzt, um öffentlichkeitswirksam einen Vertrag zu unterzeichnen. Gelsenkirchen soll eine Smart City und eine Safe City werden.
Diese recht abstrakte Beschreibung soll nun mit Leben gefüllt werden. Auf einer Kick-off-Veranstaltung im Hans-Sachs-Haus wurde das Programm für die kommenden Monate besprochen. Konkret handelt es sich um die Themenfelder Feuerwehr, Verkehrsregelungen und Baustellenmanagement sowie Bildung (Arbeitstitel: Schule 4.0). Geprüft werden mögliche Anwendbarkeiten im Rahmen der vernetzten Stadt Gelsenkirchen.
Für Oberbürgermeister Frank Baranowski (53, SPD) steht gerade dieser Aspekt im Mittelpunkt: „Es ist ganz entscheidend, dass gemeinsam Ideen gefunden werden, die auch realisiert werden können.“ Die Lösungen für eine vernetzte Stadt Gelsenkirchen würde es sicherlich nicht von der Stange geben, meinte der OB. „Aber sie könnten dann als Blaupause auf andere Städte übertragen werden.“
Städtische Hausaufgaben erledigt
Dass das Unternehmen Huawei in diesem Projekt nicht bei Null startet, ist bekannt. Baranowski erinnerte an städtische Hausaufgaben, die erledigt sind: „Im digitalen Bereich hat Gelsenkirchen mit der beinahe flächendeckenden Glasfaserinfrastruktur an Schulen und in den Gewerbegebieten sowie den verschiedenen Wlan-Angeboten in den Innenstädten, der Zoom Erlebniswelt oder der Schalke-Arena bereits Grundlagen gelegt.“
Für das Huawei-Marketing liegt also nicht nur ein unternehmerischen Risiko in diesem Vorhaben, sondern zugleich eine große Option für die Zukunft. Auf den beiderseitigen Nutzen wies Jörg Kapinski, Sales Director Germany, mit dieser Einschätzung hin: „Gelsenkirchen hat durch die Zusammenarbeit mit Huawei die einmalige Chance, als Vorbild zu dienen. Hier wollen wir zeigen, wie sich eine digitalisierte Stadt zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger im Echtbetrieb entwickeln kann.“
Lebensqualität und Sicherheit
Im Mittelpunkt stehen vor allem Bereiche, die die Lebensqualität und die Sicherheit der Menschen ausmachen oder erhöhen: die schnelle Kommunikation der Feuerwehr untereinander und mit dem Bürger, sich selbst regulierende Ampeln oder angemessene digitalisierte Angebote für den Schulunterricht.
Zur Umsetzung werden Vertreter der Stadt und von Huawei in gemeinsamen Teams vorhandene Daten und technische Anwendungen im Detail analysieren. Anschließend sollen erste Konzepte für die vernetzte Stadt Gelsenkirchen entwickeln werden.