Gelsenkirchen. . Gelsenkirchener Stadtverwaltung und der chinesische Konzern Huawei unterzeichnen Vereinbarung zum Ausbau digitaler Lösungen. Planungen beginnen nach Ostern.

Mülltonnen, die der Stadtreinigung Bescheid geben, wenn sie geleert werden müssen, (Elektro)Autos, die dem Fahrer den Weg zum nächsten freien Parkplatz zeigen, Straßenlaternen, die sich dimmen, wenn niemand in der Nähe ist oder den dunklen Heimweg für Passanten minutenlang per App erhellen – so könnte die digitale Stadt der Zukunft, die Smart City, aussehen. Und auch Gelsenkirchen.

Vereinbarung unterzeichnet

Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) hat auf der Cebit mit Huawei Technologies Deutschland eine enge Zusammenarbeit für die Sparten Safe City und Smart City verabredet. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt während der Leitmesse in Hannover unterzeichnet. Baranowski: „Um Neues zu erreichen, brauchen wir Mut, Kraft und Entschlossenheit. Dafür haben wir mit Huawei einen idealen Partner gewinnen können.“

Huawei ist Global Player mit viel Gewicht im Bereich der Kommunikationstechnik – ein Drittel der weltweiten Kommunikation läuft über die Komponenten des chinesischen Ausrüsters. Kevin Hu, Vorstandsvorsitzender von Huawei Deutschland: „Wir freuen uns sehr, die Partnerschaft mit Gelsenkirchen im Bereich Smart und Safe City weiter ausbauen zu können. Gemeinsam wollen wir eine neue Qualität der intelligenten Stadt in Deutschland schaffen.“

Wozu das Ganze? Nun, zwei Drittel der Bevölkerung in Europa lebt in urbanen Ballungszentren. Das macht ein verantwortungsvolles Ressourcenmanagement notwendig. „Die Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien in die Infrastruktur einer Stadt kann helfen, Lösungen für Mobilität, Verwaltung und öffentliche Sicherheit zu finden und viele städtische Probleme effizienter und schneller zu lösen“, erklärt Thomas Dettenberg, Geschäftsführer des IT-Systemhauses Gelsen-net, das mit von der Partie ist.

Auch Sicherheit spielt eine Rolle

Das Spektrum der Anwendungen ist weit. Bei Unfällen könnten automatische Quadrokopter den Kräften den besten Weg zum Einsatzort weisen, Sensoren im Asphalt Verkehrsdichte messen und Ampeln regulieren, bei Unterrichtsausfall eine Videoschaltung in den Unterricht der benachbarten Schule den Engpass beheben oder aber Ärzte, Pathologen und Chirurgen bei Behandlungen und OPs sich blitzschnell kurzschließen. Potenzial: nach oben offen. Natürlich spielt auch die Sicherheit eine Rolle, Stichwort: Kameraüberwachung. Allerdings ist das Sache der Polizei und des Landes, nicht der Stadt.

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Welche Projekte auf den Weg gebracht werden, dass wollen Verwaltung und Huawei bei einem Strategietreffen bereits kurz nach Ostern genauer festlegen.

Stadtrat Dr. Christopher Schmitt sieht in der Vereinbarung „eine Riesenchance für die Stadt“. Zwar ist Gelsenkirchen bundesweit die einzige Stadt, deren Gewerbegebiete und Schulen komplett an das Glasfasernetz (Breitband) angeschlossen sind – ein weiterer Ausbau der Digitalisierung könnte Wirtschaft und Handel nachhaltig beleben und zugleich mehr Lebensqualität für Bürger bedeuten. Huawei hätte dagegen eine verkaufsförderndes Referenzprojekt – im besten Fall eine Win-Win-Situation.

Smart City-Technologien bergen also einiges Potenzial, das städtische Leben leichter zu machen.