Das Bild von der Stadt in den Köpfen der Republik – ein Allzeit-Aufreger. „Gelsenkirchen hat ein Imageproblem. Das ist etwas, was uns sehr beschäftigt“, sagt Christopher Schmitt. „Wir arbeiten an einer Kampagne. Der Grundgedanke steht: Unternehmen sollen dabei als Botschafter für den Wirtschaftsstandort Gelsenkirchen auftreten. Wir haben das einigen Firmen vorgestellt. Die Resonanz war positiv. Ich denke, früh im Jahr 2015 werden wir das hinkriegen.“

Der Beigeordnete zählt quasi qua Amt zu denen, die lokale Stärken betonen müssen und können. „Am Ende des Tages geht es immer um drei Dinge“, betont Schmitt: „Um Flächen, um Arbeitskräfte, um Infrastruktur. In allen drei Disziplinen ist Gelsenkirchen gut aufgestellt. Das muss man sich einfach nur mal klar machen. Wir haben den Luxus, über aktuell entwickelte Gewerbeflächen verfügen zu können und wir sind vom Arbeitskräftemangel längst nicht so stark betroffen wie andere Regionen.“ Hinzu kämen prima Rahmenbedingungen – von Autobahn-Anbindung bis zum Fachhochschul-Standort. „Und das alles zu einem wirklich moderaten Gewerbesteuersatz.“ Nächster Pluspunkt für den obersten Wirtschaftsförderer: „Gelsenkirchen ist auf dem Weg zur Smart-City. Das wird noch nicht richtig wahrgenommen. Was das Thema Breitbandnetz angeht, sind wir wirklich weit. Die Gewerbegebiete sind versorgt, die weiterführenden Schulen auch. Kostenloses WiFi auf der Bahnhofstraße wird bald realistisch sein. Es gibt insgesamt schon 40 Hotspots, geplant sind für 2015 weitere 100.“

Bleibt ein anderes Dauerthema – die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit. „Ich denke, dass wir so etwas wie den Gelsenkirchener Appell benötigen“ – eben als Jobinstrument, um dem hohen Anteil an unqualifizierten Arbeitslosen eine neue Perspektive bieten zu können. „Das ist wichtig für die Stadt“, auch wenn dadurch allein die Probleme kaum zu lösen seien.

Den Jobmotor immer wieder anzukurbeln, ist Aufgabe der Wirtschaftsförderer. „Doch es wird nicht passieren, dass ein Autobauer mit 3000 Arbeitsplätzen kommt“, bremst Schmitt überbordende Erwartungen. Er weiß: „80 Prozent aller neu entstehenden Arbeitsplätze entwickeln sich aus dem Bestand. Dafür braucht es einen langen Atem. Das ist ein Dauerlauf. Kein Spurt.“