Gelsenkirchen. . Die bundesweiten Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie sind in der vergangenen Woche angelaufen. In Gelsenkirchen werden sie am Mittwoch, 4. Mai, eine Fortsetzung erleben.

Die bundesweiten Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie sind in der vergangenen Woche angelaufen. In Gelsenkirchen werden sie am Mittwoch, 4. Mai, eine Fortsetzung erleben. „Wir rufen die Beschäftigten auf, die Arbeit an diesem Tag erst gar nicht anzutreten“, kündigte der 1. Bevollmächtigte Gelsenkirchen, Robert Sadowsky, im Gespräch mit der WAZ.

Was in der dritten Verhandlungsrunde von den Arbeitgebern vorgelegt wurde, bezeichnet Sadowsky klar als „kein verhandelbares Angebot“. Daraus würde sich die Konsequenz ergeben, auch in Gelsenkirchen Warnstreiks durchzuführen. Immerhin sind von den aktuellen Tarifverhandlungen in der Stadt 2000 Beschäftigte betroffen.

Über die Verhandlungen

Robert Sadowsky berichtet als Mitglied der Verhandlungskommission so aus den Gesprächen: „Das ist ausgegangen wie das Hornberger Schießen."

In der zweiten Verhandlung hatte man uns auf unsere 5 Prozent Entgelt-Forderung provokativ ein Angebot gemacht, dass man mit der Lupe suchen musste. Das waren 0,9 Prozent.“ Und eine Einmalzahlung. Bei der dritten Verhandlung hätten die Arbeitgeber ein Alternativ-Angebot präsentiert, bei dem man laut Sadowsky den Unterschied zum ersten „mit dem Elektronen-Mikroskop suchen muss: 2,1 Prozent auf 24 Monate und in zwei Stufen!“ Das, so der 1. Bevollmächtigte, sei die gleiche Form der Provokation wie zuvor. „Die Arbeitgeber spielen mit dem Feuer. Sie müssen aufpassen, dass sie sich dabei nicht verbrennen.“

Vereinbarung der Entgelderhöhung

Sadowsky berichtet weiter, dass von Unternehmerseite festgestellt worden sei, man könne und wolle nicht eine stärkere Entgelterhöhung vereinbaren, zumal die dann aus den Gewinnen bezahlt werden müsste. Genau hier erkennt der Gelsenkirchener Gewerkschaftsfunktionär den Kern des Problems aus Sicht der Arbeitnehmer: „Die weitaus meisten Unternehmen der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie haben eine stabile wirtschaftliche Situation und machen gute Gewinne. Das ist von unseren Mitgliedern in den Betrieben erarbeitet worden und deswegen steht ihnen eine ordentliche Erhöhung der Entgelte zu.“ Eine weitere Verhandlungsrunde sei angesichts des bisherigen Verlaufs noch nicht vereinbart worden.

Am Mittwoch, 4. Mai, sammeln sich die Metaller (teils per Bus-Transfer) ab 6 Uhr vor dem Werkstor der Küppersbusch-Betriebe in der Fürstinnenstraße / Ecke Küppersbuschstraße. Von dort soll sich ein Demonstrationszug zum Musiktheater im Revier (Willi-Müller-Platz) in Bewegung setzen. Dort findet ab ca. 7 Uhr die Warnstreikkundgebung der IG Metall statt.