Gelsenkirchen. Den 1. Bevollmächtigten Robert Sadowsky empört das bisherige Abfindungsangebot des Unternehmens, das sein Werk Ende 2018 schließen wird.

Den ersten Protestwinter haben die Vaillant-Beschäftigten hinter sich. Im Dezember 2015 bekamen sie die Nachricht, dass ihr Werk in Erle Ende 2018 geschlossen werden soll. 200 Beschäftigten droht der Job-Verlust.

Im Frühjahr bleibt die Stimmung beim Heizungsspezialisten unterkühlt – und die Gespräche zwischen der Geschäftsführung in Remscheid und den lokalen IG Metall-Vertretern sowie dem Betriebsrat scheinen geradezu frostig zu verlaufen. „In Remscheid und Gelsenkirchen sollen insgesamt 398 Arbeitsplätze abgebaut werden. Alle Varianten, die wir zur Fortführung des Werks vorgestellt haben, wurden abgelehnt. Sie seien nicht wirtschaftlich“, sagt Robert Sadowsky, der 1. Bevollmächtigte der Gelsenkirchener IG Metall. Bei der letzten Gesprächsrunde habe die Vaillant-Geschäftsführung klar gemacht, dass man „nicht weiter diskutieren“ und auch keine „weiteren Zahlen vorlegen“ wolle, so Sadowsky, der erneut bekräftigte: „Wir reden hier über ein Werk, das schwarze Zahlen schreibt und Gewinne macht.“

"Wer solche Offerten macht, nimmt die Belegschaft nicht ernst"

In der Verhandlungen ging es auch um den Sozialplan und Abfindungen für die Betroffenen. „Was uns da vorgestellt wurde, hat uns die Füße weggehauen“, wettert Sadowsky. Angeboten worden sei bislang „das 12-fache des Grundentgelts. Das ist keine Wertschätzung, keine Anerkennung. Das würde für Montiererinnen, die 25, 30 Jahre im Betrieb sind, rund 27.000 Euro bedeuten. Wer solche Offerten macht, nimmt die Belegschaft nicht ernst“, sagt Sadowsky. „Wir werden Vaillant das so teuer machen wie es nur geht.“

Vaillant hat mittlerweile die Einigungsstelle angerufen. Die erste Sitzung ist für den 28. April vorgesehen.