Gelsenkirchen. . Joachim Poß, seit dem Jahr 1980 ohne Unterbrechung Mitglied des Deutschen Bundestages, wird seinen Platz im Berliner Reichstag im kommenden Jahr frei machen.

Ein Grandseigneur der SPD geht in den Ruhestand. Joachim Poß, seit dem Jahr 1980 ohne Unterbrechung Mitglied des Deutschen Bundestages, wird seinen Platz im Berliner Reichstag im kommenden Jahr frei machen. Seinen Entschluss teilte der 67-Jährige dem SPD-Unterbezirksvorstand Gelsenkirchen am Montagabend mit.

Im Gespräch mit der WAZ sagte Poß, dass ihm dieser Abwägungsprozess nicht leichtgefallen sei. „Nach dann 37-jähriger Tätigkeit im Deutschen Bundestag möchte ich 2017 aber nicht erneut kandidieren, auch um dann in der Gelsenkirchener SPD einen Generationswechsel einzuleiten.“

Bis es aber soweit wäre, wolle er sich, wie bisher auch, mit ganzer Kraft und ungebrochener politischer Leidenschaft für sozialdemokratische Ideale einsetzen. Nicht ohne kritische Worte zu wählen. Die durch den Finanzkapitalismus der letzten Jahrzehnte geförderte weltweit, europäisch und national wachsende wirtschaftliche und soziale Ungleichheit würde eine Herausforderung bleiben, sagte Poß, „die auch von meiner Partei noch stärker adressiert werden muss“. Die wirtschaftlichen und sozialen Umbrüche hätten sich in seiner Heimatstadt immer besonders stark ausgewirkt. Umso dankbarer sei er für die starke Unterstützung, die er von der Gelsenkirchener Bevölkerung und seiner Partei habe erfahren dürfen.

Die ersten Kandidaten positionieren sich

Als Kandidaten für die Poß-Nachfolge haben am Montag bereits Markus Töns (MdL, 52) und der Stadtverordnete Manfred Leichtweis (54) ihre Ambitionen angemeldet. Da die Parteivorsitzende Heike Gebhard (MdL, 62) erneut für den Landtag kandidieren möchte, könnte es unter dem Strich im Stadtsüden einen Wettbewerb um eine Kandidatur für Düsseldorf geben. Der Stadtverordnete David Peters (29) und Sebastian Watermeier (31), Büroleiter im Gelsenkirchener Büro der Europaabgeordneten Gabriele Preuß (SPD), haben ihren Hut in den Ring geworfen.

Heike Gebhard: „14 Tage lang können sich nun Kandidaten für alle Positionen melden. Am 9. Mai wird es dann einen Parteitag geben, der entscheidet.“ – Ehe im Herbst eine Delegiertenversammlung das Verfahren offiziell abschließen wird.