Gelsenkirchen. Der Blick der SPD Gelsenkirchen richtet sich auf das Jahr 2017, auf die dann anstehenden Landtags- und Bundestagswahlen.

Der Blick der SPD Gelsenkirchen richtet sich auf das Jahr 2017, auf die dann anstehenden Landtags- und Bundestagswahlen. Dafür wollen die Genossen sich inhaltlich pointiert aufstellen. Zumindest die Sorge um den Profilverlust als Junior-Partner in der Berliner Koalition war beim Parteitag in der Gesamtschule Erle am Samstag deutlich zu spüren.

Die später wiedergewählte Unterbezirksvorsitzende Heike Gebhard (62) äußerte sich in ihrer Bilanzrede stolz über die Arbeit der SPD in Gelsenkirchen und meinte, dass es in der Stadt keine andere Partei gäbe, die annähernd so aufgestellt sei wie die Sozialdemokraten. In Richtung Bund äußerte sie die Hoffnung, dass „eine starke SPD für mehr Verteilungsgerechtigkeit sorgen“ könne. Die Annahme des fertigen Gesetzentwurfes zur Leiharbeit hält Gebhard für sehr wichtig und einen „Stopp der sozialen Spaltung“.

Klemens Wittebur (Buer) erkannte in der Rolle der SPD in der „GroKo“ das Dilemma. „Es wurde eine andere Steuer- und Sozialpolitik gefordert, aber nicht gehört.“ Ein „Weiter so“ a la Sigmar Gabriel dürfe es nicht geben. Für Wittebur steht die Glaubwürdigkeit der Partei auf dem Spiel. Auch müsse die sich nicht nur auf Bundes- und Landesebene, sondern angesichts der Beteiligung an den Kommunalwahlen 2014 (43,1 Prozent) auch auf lokaler Ebene Gedanken darüber machen, ob sie noch eine Volkspartei sei.

Blickrichtung Wahlen 2017

Mit Blickrichtung 2017 kursieren dann auch die ersten Kandidatengerüchte. Joachim Poß (67) soll nach 37 Jahren als Bundestagsabgeordneter möglicherweise nicht mehr antreten. Als sein Nachfolger wird Markus Töns (52) gehandelt, der seit 2005 Mitglied des Landtages ist. Die erneute Kandidatur von Heike Gebhard für das Düsseldorfer Parlament (seit 2005 Mitglied) gilt als sicher, womit es ein interessantes Gerangel um den freien Platz für den Wahlkreis Gelsenkirchen II (Stadtsüden) geben könnte.

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Auf Unterbezirksebene gab es am Samstag durchorganisierte Neuwahlen. Öffentliche Kampfabstimmungen gab es in Erle für die Positionen im geschäftsführenden Vorstand nicht. Heike Gebhard (Erle-Nord) wurde als Vorsitzende im Amt bestätigt. 140 der 191 Delegierten stimmten für sie, 33 dagegen, 18 enthielten sich. Rund 73,3 Prozent der Stimmen vereinigte die alte und neue Parteichefin auf sich. Kein Traumergebnis, aber schon leicht verbessert gegenüber der letzten Wahl im August 2014, als sie von 84,5 Prozent (Juni 2012) auf 71,8 Prozent gestürzt war.

Beste Quote für Peter Hauptmanns

Ihre drei Stellvertreter im Vorstand sind der Ratsfraktionsvorsitzende Klaus Haertel (Bulmke, 138 Stimmen), Markus Töns (Altstadt, 159) und Martina Rudowitz (Rotthausen, 168). Die Bürgermeisterin löst Gabriele Preuß ab. Die Europa-Abgeordnete trat nicht wieder an, weil ihre Arbeit in Straßburg und Brüssel ein angemessenes Engagement auf dieser Ebene nicht zulässt. Die beste Quote bei diesem Wahlgang erhielt übrigens Peter Hauptmanns (Feldmark). Der Schatzmeister wurde mit 97,5 Prozent der Stimmen wiedergewählt.