Gelsenkirchen. Bündnis „Laut gegen Rechts“ veranstaltet am Samstagabend Konzert auf dem Bahnhofsvorplatz. Black Paper, The Herbs und Bernadette La Hengst treten auf.
„Das Konzertereignis im vergangenen Jahr war eindrucksvoll“, sagt Tobias Sauer vom DGB-Haus der Jugend. So eindrucksvoll, dass das Bündnis „Laut gegen Rechts“ in diesem Jahr nachlegt: Das Datum bleibt gleich, der Ort ist baustellenbedingt ein anderer.
Wieder findet die Veranstaltung am 30. April von 18 bis 22 Uhr statt, diesmal auf dem Bahnhofsvorplatz, als Vorabendveranstaltung zum 1. Mai. „Einfach, um jüngeren Menschen die Möglichkeit zu geben, sich politisch zu äußern“, sagt Annika Eismann. Sie ist Geschäftsführerin der Gelsenkirchener Falken.
Viele Kooperationspartner
Die Sozialistische Jugend hat das Bündnis mit vielen weiteren Kooperationspartnern (siehe Infokasten) im Herbst 2014 ins Leben gerufen. Gemeinsam möchte es laut sein. „Laut gegen rechtes Gedankengut und Ausgrenzung. Laut für eine offene Gesellschaft, für ein buntes Miteinander und mehr Solidarität.“ So steht es bei der Veranstaltungsankündigung auf Facebook. Aktuell haben rund 200 Nutzer des Sozialen Netzwerkes dort ihre Teilnahme zugesichert, weitere 430 Personen sind interessiert. „Wir rechnen damit, dass 300 bis 400 Leute kommen werden – so wie im vergangenem Jahr“, schätzt Annika Eismann.
Auf der Bühne stehen am Samstag mit „The Herbs“ und „Black Paper“ zwei Gelsenkirchener Bands. Außerdem spielt „Bernadette La Hengst“. Die Musikerin kommt aus Berlin und macht deutschen Pop- und Elektropop. Die musikalischen Momente zwischen den Auftritten gestalten die DJs von „Bang Bang Gelsen“ – auch das bleibt also erhalten aus dem Vorjahr.
Eröffnungsrede von OB Baranowski
Ebenso der Eröffnungsredner: Es ist wieder Oberbürgermeister Frank Baranowski. Das Programm moderiert Lennart Hemme von Radio Emscher Lippe. Ansonsten sollen die Wortbeiträge möglichst kurz gehalten werden – dafür schließlich gebe es den 1. Mai, sagen die Veranstalter mit einem Augenzwinkern. „Wir wollen vielmehr auf eine lockere Art ein Statement setzen“, erklärt Christin Riedel, die Vorsitzende der Gelsenkirchener Falken ist. „Wir wollen die Veranstaltung in der Stadt etablieren.“ Und das laut.
Bei „Laut gegen Rechts“ handele es sich um ein freies Angebot, ergänzt Annika Eismann: „Ich bin gegen rechts, aber muss dafür in keiner Partei sein. Das wollen wir transportieren.“
Maikundgebung wirbt für mehr Solidarität
Der 1. Mai, Tag der Arbeit und Tag der Gewerkschaften, steht in diesem Jahr im Zeichen von Solidarität. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert in diesem Rahmen mehr Fairness im Umgang mit Beschäftigten, Arbeitslosen und Flüchtlingen.
„Wir setzen dem aggressiven Arbeitgeberverhalten wie bei Stölting oder Vaillant unsere Vorstellung von einer solidarischen Gemeinschaft entgegen. Es ist Zeit, dass sich die Beschäftigten unterhaken, um für ein faires und sozial gerechtes Miteinander einzutreten“, sagt DGB-Stadtverbandsvorsitzender Josef Hülsdünker.
Thema: aktuelle Tarifrunden
Ebenfalls ein Thema sein am Sonntag werden die aktuellen Tarifrunden der Chemie-, Bau-, Metall- und Elektro-Industrie sowie die des öffentlichen Dienstes.
Jörn Meiners von der IG Metall fordert, dass die Beschäftigten einen fairen Anteil an den Gewinnen der Unternehmen bekommen. Dies sei schon deswegen berechtigt, weil die Arbeitgeber in den letzten Jahren hohe Gewinne aufhäufen konnten, wie die große Einkommensungleichheit hierzulande sichtbar werden lässt.
Kundgebung beginnt um 11 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz
Mehr Solidarität erhofft sich auch Sven Schnigge von der IG Bergbau, Chemie, Energie Gelsenkirchen: „Unsere Betriebe vor Ort würden gestärkt, wenn mehr öffentliche Aufträge innerhalb der Region vergeben und die Regeln des Tariftreuegesetzes überprüft würden. Davon würden Beschäftigte in Gelsenkirchen profitieren.“
Die Maiveranstaltung des DGB beginnt auf dem Vorplatz des Musiktheaters, wo es ab 9.45 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst und ein Platzkonzert geben wird. Um 10.30 Uhr startet die Demonstration in Richtung Bahnhofsvorplatz, auf dem um 11 Uhr die Kundgebung beginnt. Hauptredner in diesem Jahr ist Ralf Sikorski. Er ist Mitglied des Hauptvorstands der IG BCE. Daneben sprechen werden auch Josef Hülsdünker sowie Oberbürgermeister Frank Baranowski.