Gelsenkirchen. . AfD-Sprecher Prof. Jörg Meuthen kommt ins Maritim nach Gelsenkirchen. Schon vor dem Besuch formiert sich Protest. „Trommeln gegen Rechts“ geplant.

Die Alternative für Deutschland (AfD) bittet ins Maritim-Hotel: Prof. Jörg Meuthen wird hier am Donnerstag, 14. April, ab 19 Uhr ein Thema in eigener Sache beleuchten: „Die AfD auf dem Weg zur neuen Volkspartei“. Meuthen, in Essen geborener Wirtschaftswissenschaftler und AfD-Bundessprecher, hat jüngst als Spitzenkandidat der AfD bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg über 15 Prozent der Stimmen geholt.

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Schon vor dem Besuch des prominenten AfD-Mannes formiert sich in Gelsenkirchen der erste Protest. So heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Falken, Jungsozialisten GE und der „Interventionistischen Linken Ruhr“ (IL): „Die AfD ist in der Vergangenheit vor allem mit ihren rassistischen Äußerungen aufgefallen. So forderte die Parteivorsitzende Petry etwa, man solle an der Grenze auf Menschen auf der Flucht schließen. Sie ist aber auch eine Partei, die für Konkurrenzdenken und soziale Ungerechtigkeit steht und zum Beispiel gegen Menschen wettert, die Hartz 4 beziehen.“

Gemeinsam rufen Falken, Jusos und IL dazu auf, am kommenden Donnerstag „mit kreativen und lauten Aktionen unseren Protest auszudrücken“. Vor dem Biergarten des Hotels soll es dann heißen: „Trommeln gegen Rechts“. Gelsenkirchen sei bunt und vielfältig, „bei uns steht der Mensch im Vordergrund. Dies wollen wir daher mit unseren Freunden und Freundinnen klar stellen“, schreibt Sebastian Kolkau, Vorsitzender der Gelsenkirchener Falken.

Probleme fordern Solidarität

Und Linda Ludewigs, Sprecherin der Interventionistischen Linken Ruhr setzt nach: „Gerade die AfD ist das Symbol für die rassistische und nationalistische Bewegung in Deutschland.“ Sie äußert ihr Befremden darüber, dass das Maritim für diese Veranstaltung Räume zur Verfügung stelle.

„Wir möchten zeigen, dass die AfD in ihrem Wahlkampf mit breiter gesellschaftlicher Gegenwehr rechnen muss“, so Ludewigs. Gegenwehr von allen, die nicht einverstanden seien „mit Rassismus, der Diskriminierung von Armen und antiquiertem Rollendenken, für das die Partei steht“. Die vielen sozialen Probleme erforderten vielmehr grenzenlose Solidarität.

Die Unterzeichner der Stellungnahme blicken gleichzeitig voraus auf den Vorabend des 1. Mai: „Antifaschismus bedeutet aber für uns nicht nur gegen etwas zu sein. Wir stehen für Vielfalt und Demokratie, daher laden wir alle Menschen zu dem Festival ,Laut gegen Rechts’ am 30. April ein.“ Gemeinsam mit vielen Gelsenkirchener Bündnispartnern wolle man den 1. Mai einläuten und zeigen, „dass soziale Gerechtigkeit und Demokratie wichtige Güter sind, die wir schützen müssen“, so Juso-Chefin Ronja Christofczik.