Gelsenkirchen. An-GE-kommen und Falken hatten Geflüchtete zu einer Infoveranstaltung rund um das Thema Arbeit mit Experten vom Integration-Point eingeladen.

Der Informationsbedarf der Menschen, die aus unterschiedlichen Ländern vor Krieg und Verfolgung geflüchtet sind, ist riesig. Wer kann ab wann einer Arbeit, Ausbildung oder einem Praktikum nachgehen; darf man sich schon vor dem Bleiberechtsbescheid bewerben; wo und für wen gibt’s Sprachkurse; bei welcher Behörde ist man richtig, wenn man Beschäftigung sucht?

Antworten auf viele, viele Fragen rund um das Thema Jobsuche und die entsprechende Anlaufstelle bekamen Flüchtlinge bei einer Info-Veranstaltung, die die Initiative an-GE-kommen um Jan Dworatzek in Kooperation mit den Falken im Alfred-Zingler-Haus in Bismarck angekurbelt hatte. Und die Vertreter des Integration-Points von Arbeitsagentur und Jobcenter mit dem notwendigen Knowhow flankierten. So, wie sie es schon bei der informellen Runde im Casino der Kreishandwerkerschaft getan hatten – für interessierte Arbeitgeber.

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An den Wänden im Veranstaltungssaal hängen selbst gestaltete Plakate. „Alle anders – alle gleich“, „Kein Rassismus“, „Stop War in Syria“, „Danke Deutschland.“ Alle verfügbaren Stühle des Hauses stehen dicht an dicht. Das Angebot stößt auf enorme Resonanz. Falke Günter Bargel formuliert es so: „Wir sind sehr überrascht und erfreut, dass so viele Menschen hierher gekommen sind. Damit haben wir nicht gerechnet.“ Nach einem augenzwinkernden „Happy Wellcome“ beschreibt Jan Dworatzek das Procedere. Die Informationen des Integration-Point-Teams werden übersetzt. Englisch spricht Dworatzek selbst, Samer Heiba übernimmt den arabischen Part, Mohammad Sadig den persischen.

Vollfinanzierte Sprachkurse

Alle im Raum vertretenen Sprachen können nicht bedient werden. „Sorry“. Die Besucher – fast ausschließlich Männer unterschiedlichen Alters – bekommen in knapp zwei Stunden die notwendigen Basic-Informationen. Dazu gehört neben den Möglichkeiten, die der Integrations-Point Geflüchteten anbietet auch, wie die Teilnahme an voll finanzierten Vollzeit-Sprachkursen geregelt ist. Weil Sprache, das wird auch im Alfred-Zingler-Haus unterstrichen, der Schlüssel zur Integration ist. Menschen aus dem Irak, aus Iran, Syrien und Eritrea können diese Kurse bereits während des noch laufenden Asylverfahrens besuchen. Enttäuscht darüber, dass sie (noch) nicht in diesen Genuss kommt, zog eine Gruppe junger Afghanen ab. Sie müssen weiter warten.

Als der informelle Part beendet ist, kommen die ersten individuellen Fragen aus dem Plenum, die sich von den Experten auf dem Podium schlecht vor einer so großen Runde beantworten lassen. Die Leute bekommen also die Adresse des Integration-Points bei der Agentur für Arbeit an der Vattmannstraße, wo sie einen Termin vereinbaren können. Und machen sich mit neuer Hoffnung auf den Heimweg.