Gelsenkirchen. Initiative An-Ge-kommen, Kreishandwerkerschaft und Agentur für Arbeit bieten sich als Vermittler zwischen den Menschen und Betrieben an.
Die Idee fußt auf den Erfahrungen aus den Sprechstunden, die die Initiative An-GE-kommen regelmäßig für Geflüchtete in den Unterkünften anbietet. „Wir haben von vielen Menschen gehört, dass sie Arbeit suchen und ja auch in vielen Fällen schon eine praktische Vorerfahrung haben“, sagt An-GE-kommen-Sprecher Jan Dworatzek. Und da habe man sich gedacht: „Warum sollen wir die Menschen also nicht gleich mit den Profis zusammenbringen?“ Gesagt, getan – Dworatzek trat offene Türen ein.
Die Profis, das sind im speziellen Fall die Kreishandwerkerschaft sowie die Agentur für Arbeit und das Jobcenter mit dem Integration Point. Gemeinsam wollen sie Betriebe und Flüchtlinge zusammenbringen. Mit dem Ziel, Praktika, Ausbildungs- und Arbeitsstellen zu vermitteln.
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Für Egbert Streich, den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, eine klassische Win-Win-Situation. Denn: „Der Fachkräftemangel ist auch bei uns angekommen. Außerdem haben wir auch eine gesellschaftspolitische Aufgabe. Arbeit ist ein wichtiger Baustein im Leben und für die Integration.“ Viele Flüchtlinge hätten keine formale Ausbildung, sagt Jan Dworatzek, „aber sie haben zum Teil schon jahrelange Berufserfahrung. Da sind viele unterschiedliche Kompetenzen vorhanden.“
Informationen für interessierte Flüchtlinge im Alfred-Zingler-Haus
Sprache als Kernkompetenz stehe bei den Geflüchteten an Nummer eins. „Die Menschen wollen etwas dafür tun, dass sie hier aufgenommen werden“, unterstricht der An-GE-kommen-Sprecher. Natürlich, da sind sich die Projektpartner einig, brauche man dazu auch ein positives Feedback aus den Betrieben. „Es gibt Betriebe, die sagen sofort: Super, schickt mir einen von den Leuten vorbei“, berichtet Egbert Streich aus seinen Erfahrungen. Eher selten gebe es Vorbehalte. Das macht den Beteiligten Mut.
Kreishandwerkerschaft, An-GE-kommen und Agentur für Arbeit steuern ihr gemeinsames Ziel im ersten Aufschlag zweigleisig an: Am Dienstag, 5. April, sind Vertreter von Betrieben ins Casino der Kreishandwerkerschaft (16 Uhr, Emscherstraße 44) eingeladen, um sich zu informieren, wie Geflüchtete und Arbeitgeber zusammengebracht werden können und welche Möglichkeiten der Unterstützung es für Unternehmen gibt. Streich kündigt an: „Wir werden unsere Mitgliedsbetriebe in aller Form unterstützen, motivierte Asylbewerber zu finden, um ihnen auch eine Integration auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.“ Ein Team des Integration Points kann die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Beratungs- wie Vermittlungsangebote beisteuern. Interessierte Flüchtlinge werden dann am Montag, 18. April (16 Uhr), im Alfred-Zingler-Haus in Bismarck ausführlich informiert.