Gelsenkirchen. Die Heilig Kreuz-Kirche an der Bochumer Straße soll umgebaut werden. Der Rat gab am Mittwoch grünes Licht.
Der Rat der Stadt hat am Mittwoch Fakten geschaffen und mit einem einstimmigen Beschluss die Verwaltung beauftragt, den Umbau der Heilig Kreuz-Kirche an der Bochumer Straße in Ückendorf zum Multifunktionshaus vorzubereiten.
Konkret: Es sollen nun alle Voraussetzungen zur Umsetzung geschaffen werden. Dazu gehören auch die Kaufverhandlungen mit der Gebäude-Eigentümerin St. Augustinus. Unter dem Strich rechnet die Stadt mit Kosten in einer Höhe von 11,9 Millionen Euro. In Zeiten knapper Kassen hängt die Realisierung des Projektes ganz entscheidend von der Fördermittel-Zusage aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ab, die noch nicht vorliegt.
Ein langer Weg bis zur Abstimmung
Die Politik, obwohl einer Meinung über die Bedeutung und die Notwendigkeit des Vorhabens, verlor sich auf dem Weg zur Abstimmung phasenweise in völlig unproduktive Diskussionen und wurde von Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) angesichts des kirchlichen Themas zur „verbalen Abrüstung“ aufgefordert. Beispiel gefällig: Während der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Haertel eine harmlose Rede der CDU-Stadtverordneten Annelie Hensel zerpflückte und ihrer Fraktion mit Blick auf den CDU-Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Oliver Wittke vorwarf, fremdgesteuert zu handeln, bescheinigte Unions-Fraktionschef Wolfgang Heinberg wiederum Haertel, seit seiner Niederlage im OB-Wahlkampf 1999 ein Wittke-Trauma zu pflegen.
Gehschäftsführerin für die SEG gewählt
Wichtiger Bestandteil für die Revitalisierung des Ückendorfer Quartiers rund um die Kirche ist auch die Vermarktung des buerschen Waldbogens. Zu diesem Zweck wurde bereits vor einiger Zeit eine Stadterneuerungsgesellschaft als hundertprozentige Tochter der Stadt Gelsenkirchen gegründet. Die hat seit Mittwochabend eine Geschäftsführerin.
In nichtöffentlicher Sitzung wurde Helga Sander mit breiter Mehrheit (gegen die Stimmen der CDU) vom Rat gewählt. Sander (55) war 16 Jahre lang Bau- und Planungsdezernentin in Mülheim an der Ruhr, ehe sie 2012 nach zwei Amtsperioden dem Rotstift zum Opfer fiel und in die Privatwirtschaft wechselte. In Gelsenkirchen wird Sander auf ihren ehemaligen Stellvertreter treffen. Stadtbaurat Martin Harter arbeitete sechs Jahre gemeinsam mit der Grünen Politikerin, die ihren Job zum 1. August 2016 antreten wird.