Gelsenkirchen. Die Bilanz nach der Startphase ist für das Bio Körbchen-Duo Bone und Evers „okay“, aber ausbaufähig. Auf der Hauptstraße fühlen sie sich gut aufgehoben.
Gut ein Jahr Handel und Wandel haben Isabel Evers und David Bone an der Hauptstraße 10 hinter sich. Im März 2015 öffneten sie dort ihr „Bio Körbchen“. Das Ladenlokal und einen Teil des Personals des Wörishofener Kräuterhauses hatten die beiden Geschäftsleute damals übernommen. Die Bilanz nach der Startphase? „Es ist schon okay, aber es muss noch einiges kommen, damit es auch auf Dauer funktioniert“, sagt Isabel Evers. Und: „Im Einzelhandel muss man sich drei bis fünf Jahre geben, bis es richtig läuft“ – und natürlich auch so lange durchhalten.
Dass sie Standvermögen mitbringen, haben die beiden Jungunternehmer – sie ist 30, er 31 Jahre alt – bereits gezeigt. In Moers betreiben sie ein weiteres Bio Körbchen, allerdings mit dem Schwerpunkt auf Obst und Gemüse. An der Hauptstraße gibt’s das volle Sortiment auf 160 Quadratmetern Verkaufsfläche: von Käse über Brot, Bier und Wein bis zu Kaffee, Kosmetika, Waschmittel oder Milchprodukten. David Bone, der gelernte Gärtner, steht zudem zweimal in der Woche hinter dem Marktstand der Familie in Gelsenkirchen: donnerstags an St. Augustinus, samstags auf dem Marktplatz. Verkauft wird am Stand und in den Läden, was Bone und der Biohof der Familie in Velen produzieren und direkt vermarkten.
Direktvermarkter in der Region
Gerade im März und April ist da das regionale Angebot aus deutschen Landen noch rar. „Das sind die schwierigsten Monate, außer Kartoffeln, Möhren. Zwiebeln oder Lageräpfeln gibt es so gut wie nichts mehr. Aber das ändert sich ja bald wieder. Im April kommen schon die ersten frischen Radieschen.“ Und so wird über den Großhandel bezogen, was der Bio-Kunde eben auch winters wünscht: Südgemüse, Salate, Früchte, Tomaten und und und. . .
Nach gut einem Jahr wissen Bone und Evers, „einigermaßen, was in Gelsenkirchen läuft“. Entsprechend haben sie ihr Sortiment feinjustiert, aber auch festgestellt: „Bei uns tut sich das Meiste über Stammkundschaft und die Gemeinde muss nicht ein bisschen erweitert werden. In unserer Branche muss es ja letztlich auch die Menge machen. Sonst geht es nicht.“
Bei der Entscheidung, das Ladenlokal an der Hauptstraße zu übernehmen, war nicht unbedingt der Standort entscheidend. Dass ihr Lokal lange als Reformhaus eingeführt war, gab für Bone und Evers damals den Ausschlag. Doch hat sie auch längst die Lage überzeugt. Im letzten Jahr haben sie die Nachbarschaft schätzen gelernt. „Wir sind toll aufgenommen worden, das haben wir noch nie so positiv erlebt wie in Gelsenkirchen. Auch der Zusammenhalt unter den Händlern hier in der Straße ist sehr gut.“ Die Leerstände rundum schrecken Evers dabei kaum: „Ob Duisburg, Oberhausen oder selbst Moers. Die Läden haben alle die gleichen Probleme, das hat wenig mit der Stadt zu tun.“