Gelsenkirchen. . Julia Evers und David Bone eröffnen am Donnerstag, 5. März, ihren Laden an der Hauptstraße in Gelsenkirchen. Das Bio-Gemüse kommt vom eigenen Hof.
Morgens das Marktgeschäft mit Standverkauf in fünf Revierstädten, zwischendurch Arbeit auf dem elterlichen Bauernhof, dann wieder Einsatz für den Bio-Laden in Moers: Die Arbeitstage von Julia Evers und David Bone waren auch bisher durchaus, nun ja, gut gefüllt. Doch derzeit müssen es schon mal 16-Stunden-Arbeitstage sein, um das selbst auferlegte Pensum zu schaffen. Denn die Jungunternehmer stehen auf dem Sprung in ein weiteres Geschäftsfeld.
An der Hauptstraße 10 haben sie das Ladenlokal des 2014 geschlossenen Wörrishofener Kräuterhauses übernommen. Am heutigen Donnerstag eröffnen die beiden dort ihr „Bio-Körbchen“.
Quiche und frischen Kaffee
Das Innenleben des Geschäfts hat sich gründlich gewandelt. „Wir sind ab 1. Dezember drin“, sagt Bone. Und dran: Der Boden auf 160 Quadratmetern Verkaufsfläche wurde komplett neu gefliest, die Elektrik erneuert, die Beleuchtung mit LED-Systemen bestückt, Kühlregale und Theken neu aufgebaut. Die abgehängte Decke wurde entfernt, der Blick fällt jetzt auf schwarz gestrichenen Sichtbeton. Trendig gestaltet wurde auch der Eingangsbereich mit Verkaufstresen, Weinregal, Stehtisch und grünen Lampenschirmen. Hier gibt es demnächst auch Snacks wie Quiche frisch aus dem Ofen oder belegte Brötchen, dazu Kaffee. Alles bio, versteht sich. Vielleicht wird das Angebot noch erweitert. „Zunächst müssen wir sehen, was läuft, was der Kunde möchte“, sagt Evers.
Die Neuform-Waren des früheren Reformhauses gehören nicht mehr zum Sortiment. „Aber wir haben natürlich sehr viele Reformprodukte von anderen Herstellern“, sagt Evers – wie Naturkosmetik von Börlind oder Dr. Hauschka. ,Dazu kommt die breite Bioladen-Fülle von Milchprodukten über Getreide und Gemüse bis zu Aufstrichen und Backwaren von drei verschiedenen Bäckern.
Eigenen Hof bereits 1989 auf Bio umgestellt
Am Niederrhein hat die Familie Bone den eigenen Hof bereits 1989 auf Bio umgestellt und auf Gemüseanbau spezialisiert. 40 Kulturen werden im elterlichen Betrieb angebaut und auf neun Wochenmärkten vermarktet. David Bone, Gärtnermeister für den Fachbereich Gemüseanbau, packt dort in der Saison mit an, ist aber auch als Markthändler unterwegs. Ihr zweites Standbein haben sich die beiden jungen Geschäftsleute 2011 aufgebaut. Damals eröffneten sie ihren ersten Bio-Laden in Moers. „Der läuft“, strahlt Evers, die mal Steuerfachangestellte gelernt hat.
Der erste Versuch mit eigenen Mitteln war so ermutigend, dass sie nun nachlegen, weitere 100.000 Euro in Umbau und Waren-Grundausstattung für ihren zweiten Laden investierten. Und auch in der Altstadt, sind beide überzeugt, wird ihr Konzept aufgehen. „Es gibt in jeder Stadt Leute, die Wert auf gesunde Ernährung legen. Selbst wenn das nur im Promille-Bereich der Bevölkerung ist.“
Weiter auf dem Wochenmarkt
Samstags auf dem Hauptmarkt auf dem Margarethe-Zingler-Platz und donnerstags vor der Augustinuskirche werden Bone und Evers weiterhin mit einem Marktstand vertreten sein und vorwiegend Waren aus eigener Produktion verkaufen. „Konkurrenz belebt ja das Geschäft“, lacht der 30-Jährige. Die Arbeitstage werden in Zukunft wohl kaum kürzer.