Gelsenkirchen. . Isabel Evers und David Bone vermarkten bislang auf dem Altstadt-Markt in Gelsenkirchen und in ihrem Bio-Laden in Moers Produkte aus eigenem Anbau. Nun übernehmen sie das Ladenlokal des Wörishofener Kräuterhauses und wollen dort spätesten nächsten März ihr „Bio-Körbchen“ eröffnen.

Gute Nachrichten für die City und die Mitarbeiter des Reformhauses Wörishofen. Es gibt einen Nachfolger für den Traditionsbetrieb, der nach 102 Jahren Ende November 2014 schließt. Zwei um genau zu sein. Die Hauptstraße darf sich mit der 29-Jährigen Isabel Evers und dem 30-Jährigen David Bone über frischen Wind freuen. Dabei sind die beiden in ihrer Branche alte Hasen.

Der Zwei-Meter-Hühne David Bone steht bereits seit einigen Jahren auf dem Margarethe-Zingler-Platz am Kopf der Hauptstraße und bietet dort samstags unter anderem Obst und Gemüse an. Außerdem steht er seit Reduzierung der Markttage donnerstags mit einem Stand an der Propsteikirche. Den Beruf hat er mit der sprichwörtlichen Muttermilch aufgesogen. Seit 1989 wird im elterlichen Betrieb im münsterländischen Velen auf zehn Hektar zertifizierte Biolandwirtschaft betrieben.

Seit Jahren samstags auf dem Marktplatz

Die Produkte vermarkten die Bones selbst, vorwiegend auf Wochenmärkten im ganzen Ruhrgebiet. Auch Isabel Evers ist in Gelsenkirchen keine Unbekannte. Im Bauernladen am Neumarkt hat die leidenschaftliche Köchin lange gearbeitet und über diesen Weg nicht nur viele Kunden, sondern auch David Bone kennengelernt. „Gemeinsam ist dann die Idee entstanden, einen Bioladen aufzumachen“, sagt Evers über den Plan, der drei Jahre zurückliegt. Seitdem betreiben die Jungunternehmer in Moers erfolgreich das „Bio Körbchen“. Mit ihrer GbR eröffnen Bone und Evers nun unter gleichem Namen den Bioladen im alten Reformhaus.

„Es bleibt dabei, dass wir auch Arzneimittel und Kosmetikartikel anbieten“, verrät Isabel Evers, man setze aber voll auf ökologische Produkte. Eine klare Struktur wolle man reinbringen, der Laden soll hell und freundlich werden. Frische Produkte wird es wie gewohnt geben, dazu Getreide und später vielleicht auch Frischfleisch. Gut 150 Quadratmeter Verkaufsfläche hat der Laden.

„Junge Leute bringen auch immer neue Ideen mit“

„Wir wollen neuen Schwung reinbringen und neue Kunden dazu gewinnen“, sagt Isabel Evers. Zweifel, einen Laden in Gelsenkirchen zu eröffnen, haben beide nicht. „Das Potenzial ist da, ich kenne die Marktlage in Gelsenkirchen bereits sehr gut durch die Stände“, so David Bone. Und: „Viele machen Gelsenkirchen schlechter, als es ist.“ Hoffnungen dürfen sich auch die vier Beschäftigten des Reformhauses machen, die nun Post von den neuen Geschäftsführern erhalten. „Wir machen jedem Mitarbeiter ein Angebot“, setzt David Bone auf Kontinuität.

Noch in der letzten Woche hatte sich Oliver Kunz, Geschäftsführer des „Wörishofener Kräuterhauses“, bei der WAZ gemeldet und verkündet, dass der letzte verbliebene Interessent für die Übernahme seines Traditionsbetriebes der Vermieterin nicht Recht gewesen sei. Da scheint wohl Frust mit im Spiel zu sein, denn laut David Bone sei die Vermieterin direkt sehr offen gewesen. Das Thema sei aber ohnehin Schnee von gestern, Bone und Isabel Evers haben den Mietvertrag bereits unterschrieben. Der gilt ab 1. Februar, da Alt-Geschäftsführer Kunz bis dahin noch an den Laden gebunden sei. Für eine frühere Eröffnung sind Bone und Evers offen. „Mit uns kann man immer reden.“

Die Interessengemeinschaft Hauptstraße (ISG), von guten Nachrichten nicht gerade verwöhnt, freut sich über den ehrgeizigen Zuwachs. „Das ist gut für die Hauptstraße, junge Leute bringen auch immer neue Ideen mit“, sagt der ISG-Vorsitzende Karsten Vilter. Falls es mit einer früheren Eröffnung nicht klappt, will die ISG einen vorübergehenden Stand vor oder in der Nähe des Lokals als Überbrückung organisieren. Vilter: „Damit die Kunden sich schon mal vertraut machen können und wissen, dass es weiter geht.“ Wenn Bone und Evers erst ab 1. Februar in den Laden können, könnte das „Bio Körbchen“ Anfang März öffnen.