Gelsenkirchen. Tausende Besucher strömten am Sonntag zum Bauernmarkt und in die geöffneten Geschäfte entlang der Gelsenkirchener Bahnhofstraße.

Freundliche niederländische Frauen in Tracht boten Käse an, es gab Kürbisse, Obst, Kartoffeln und Blumen zu kaufen und Honig in verschiedenen Sorten, direkt vom Händler. Viele Kinder zappelten an der Hand ihrer Eltern, weil sie Ziegen oder Schafe streicheln wollten, die auf der Bahnhofstraße in die Sonne blinzelten. Und neben schicken Mädels mit Einkaufstaschen von Mode-Labeln sah man in der Gelsenkirchener Altstadt am Sonntag aber auch manche zufriedene Käufer, die lediglich eine Zehner-Packung Toilettenpapier oder Katzenstreu unterm Arm trugen.

Also das Glück in Tüten. Der verkaufsoffene Sonntag lockte gestern mehrere tausend Besucher an, auch wegen des zum siebten Mal durchgeführten Bauernmarktes mit seinem familienfreundlichen Charakter. „Es waren wirklich ideale Bedingungen. Ich höre nur Gutes von den beteiligten Händlern und Ausstellern“, zog Angela Bartelt von der City Initiative Gelsenkirchen eine erste Bilanz. Am Montag treffen sich die Veranstalter, um über das Event zu diskutieren.

Es ging gemütlich und gemächlich zu

Als ideal kann man die Bedingungen wirklich bezeichnen: Weil am Samstag wegen des Feiertags die Geschäfte geschlossen waren – was nicht wenige Menschen „verpennt“ hatten – , wurde die Chance, am Sonntag den wöchentlichen Einkauf zu erledigen oder einfach zu bummeln, dankbar genutzt. Wie beispielsweise von Sandra Meyer (34) aus Buer, unterwegs mit ihrer Freundin. „Unsere Männer haben wir gerade beim Fußball ,geparkt’ und können jetzt in aller Ruhe nach Schuhen schauen.“

Das schöne Herbstwetter war zudem ein guter Verbündeter für die Einzelhandelsgeschäfte, Gastronomen und Bauernmarkt-Beschicker, so dass Straßen, Stühle und Stehtische reichlich gefüllt waren mit Menschen. Bei allem Trubel ging es gemütlich und gemächlich zu - abgehetzte Leute sah man selten.

Gute Unterstützung durchs Stadtmarketing

Alte Handwerkskunst wie Körtbe flechten oder Seile herstellen wurde gezeigt, mobile Musiker machten Stimmung. Der singende Eismann fehlte auch nicht, er gehört zum Gelsenkirchener Bauernmarkt wie die Imkerei Schmidt und Bauer Bente mit ihren Erzeugnissen.

Die meisten Geschäfte hatten am Sonntag auch geöffnet. Keine Selbstverständlichkeit, wie der Vergleich mit anderen Städten zeigt, wo sich vor allem Filialisten ausklinken. Für Gelsenkirchen gilt das nicht, die meisten machten auf. Selbst „Neue“ waren aktiv, darunter beispielsweise Isabel Evers und David Bone vom „Bio Körbchen“. Isabel Evers: „Wir sind seit zwei Monaten hier, haben das ehemalige Reformhaus übernommen. Das Stadtmarketing hat uns prima unterstützt.“ Die Niederrheiner fühlen sich in Gelsenkirchen wohl und boten am Sonntag Federweißer und Zwiebelkuchen an. Isabel Evers: „Das passt thematisch zum Bauernmarkt. Den Erlös spenden wir für ,KiKi’, Kirche für Kinder, dem Projekt der katholischen Stadtkirche Gelsenkirchen.“