Gelsenkirchen. . Gelsenkirchens Stadtbaurat Martin Harter und der Technische Vorstand der Emschergenossenschaft, Dr. Emanuel Grün, unterzeichneten am Montagmittag einen Kooperationsvertrag.

Die Tinte ist trocken: Gelsenkirchens Stadtbaurat Martin Harter und der Technische Vorstand der Emschergenossenschaft, Dr. Emanuel Grün, unterzeichneten am Montagmittag einen Kooperationsvertrag, der die enge Verknüpfung von Wasserwirtschaft und Stadtentwicklung in einer Zukunftsinitiative regelt. Plakatives Stichwort für das Abkommen ist der Projekttitel „Wasser in der Stadt von morgen“. Im Mai 2014 hatten die Partner bereits eine Absichtserklärung dazu unterzeichnet, die nun auf ein neues, auf ein deutlich verbindlicheres Niveau gehoben worden ist.

Das Überthema an dieser Stelle lautet: Klimawandel! „Für uns entsteht an dieser Stelle eine Win-Win-Situation. Es steht beispielsweise der Gedanke im Mittelpunkt, wie wir zukünftig bei Starkregenereignissen, die Wassermengen so ablaufen lassen können, ohne dass Schäden eintreten“, nannte Harter nur eine Motivation für diese Kooperationsvereinbarung. Die soll am Ende bei einer entsprechend intelligenten Verknüpfung von Städtebau und Förderprojekten durchaus dazu geeignet sein, dem Gebührenzahler Vorteile zu verschaffen. Etwa dadurch, dass Kosten stabil gehalten, „oder“, wie Harter auf Nachfrage meinte, „im Idealvorteil sogar gesenkt werden können.“

Grün führte den städtebaulichen Ansatz aus, „der aus unserer Sicht ja nicht nur mit dem Emscherumbau zu tun hat“. Wasserwirtschaft, Stadtentwicklung, Freiraumplanung, Straßenbau und Klimaanpassung würden in der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ berücksichtigt.

Berger Feld ist bereits gut aufgestellt

Die Veltins-Arena, so der Vorstand der Emschergenossenschaft, würde bereits sieben Prozent ihres Regenwassers abkoppeln. „Überhaupt ist das Berger Feld an dieser Stelle ein sehr gut aufgestelltes Areal“, sagte Grün und erinnerte daran, dass auch Gelsenkirchener Schulen oder Kindertagesstätten bereits aktiv seien. „In der Zukunft wird es Projekte geben, die durch die Emschergenossenschaft und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert werden. Zuschüsse in einer Höhe von bis zu 80 Prozent sind projektbezogen möglich. Jedes Jahr sollen 5 Millionen Euro Fördermittel fließen. Bis zum Jahr 2020“, konkretisierte Emanuel Grün die durchaus attraktiven wirtschaftlichen Rahmendaten des Vorhabens.

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Die Vernetzung von Grünzügen und Wasserachsen, erläuterten Stadtbaurat Harter und Grün außerdem, seien ebenfalls sehr gut geeignet, um etwa städtische Hitze-Inseln abzuschwächen oder auszumerzen. Grün: „Wir verfolgen generell einen ganzheitlichen Ansatz, der vom Regentropfen bis zur Abkopplung aus den Bestandsflächen reicht.“ Der Technische Vorstand der Emschergenossenschaft betonte zudem, dass es ja keinen Sinn mache, „wenn angesichts der Kostenintensität sauberes Regenwasser durch die Kanalisation und durch Kläranlagen“ geleitetet werden würde. Ein lokales Projekt, das entsprechend ausgerichtet ist, gibt es bei den Gelsenkirchener Werkstätten an der Braukämperstraße. Dort versickert Regenwasser in landschaftsgerechten Mulden oder speist einen Feuerlöschteich.