Gelsenkirchen. Tagesverbrauch, Kosten, Zählerwechsel und die Pumpleistung am Emscherkanal – Fakten zu einem besonderen Lebensmittel am Tag des Wassers.
In der Schalke-Stadt bietet sich eine Umrechnung in Fußballfelder quasi naturgegeben an. Auch zum 22. März, den die Vereinten Nationen zum Weltwassertag ausgerufen haben. Also: Wie groß ist die Wasserfläche in der Stadt? Die Statistiker des Internet-Portals „Deutschland 123“ haben es errechnet und sind auf 3,16 Quadratkilometer gekommen. Macht umgerechnet 443 Fußballfelder. Zum Vergleich: Beim Wald sind es 8,15 Quadratkilometer oder 1141 Fußballplätze. Mit großen Seen ist Gelsenkirchen nicht gerade gesegnet. Primus im Stadtgebiet ist der Berger See – auch wenn er es gerade einmal auf 0,108 Quadratkilometer bringt.
Wasser und Gelsenkirchen – da landet man in dieser Stadt unweigerlich auch bei Gelsenwasser, dem großen, nationalen Wasser (und zunehmend auch Energie)-Versorger. Zum Tag des Wassers also ein paar Fakten aus der Sparte der Trinkwasser-Aufbereiter: Rund 13 Millionen Kubikmeter fließen pro Jahr an Haushalte und Kleingewerbe in der Stadt. Gelsenkirchen hängt sozusagen in Haltern am Wasserhahn
Billiges Lebensmittel
Das Wasserwerk dort – 1908 erbaut und heute eines der größten seiner Art in Europa – ist Trinkwasserlieferant für rund eine Million Menschen sowie Gewerbe- und Industriebetriebe in mehr als 20 Kommunen. Gut 100 Millionen Kubikmeter Wasser werden dort im Jahr aufbereitet. Größtes Wasserreservoir ist der Halterner Stausee mit aktuell 20,5 Millionen Kubikmeter Speichervolumen. Die Talsperre Hullern hält zudem 11 Millionen Kubikmeter Wasser bereit. Auch an der Ruhr ist Gelsenwasser in punkto Wasseraufbereitung aktiv – und investiert mächtig. In Essen (WGE) sind es bislang 55 Millionen Euro, für insgesamt 37 Millionen Euro wird in den Werken Echthausen und Witten aktuell umgebaut.
Bei 122 Liter Wasser pro Kopf und Tag liegt der Wasserverbrauch in Gelsenkirchen. Der Mengenpreis liegt seit Januar 2014 unverändert bei 1,8083 Euro für 1000 Liter, der Grundpreis bei 13,64 Euro im Monat. Umgerechnet ist Wasser ein billiges Lebensmittel. Der Tagesverbrauch kostet 25 Cent, weniger als ein Brötchen beim Bäcker.
Riesiges Pumpwerk im Bau
Und noch eine Zahl aus dem Gelsenwasserland: Damit die Wasseruhren auch richtig „ticken“ werden pro Jahr rund 50.000 Zähler aufgearbeitet
Mit Wasser, wenn auch nicht mit Trinkwasser, ist auch die Emschergenossenschaft eng verbunden. Sie betreibt aktuell in Gelsenkirchen 15 Pumpwerke. „Diese Anlagen sorgen für eine künstliche Entwässerung der durch den Bergbau abgesackten Stadtteile, damit sie bei Starkregen nicht absaufen“, erklärt Unternehmenssprecher Ilias Abawi.
Ein weiteres gewaltiges Pumpwerk kommt demnächst dazu: die gigantische Anlage der Emschergenossenschaft an den Sutumer Brücken. Insgesamt wird dieses Pumpwerk Gelsenkirchen für den Abwasserkanal Emscher über elf Pumpen verfügen. Gemeinsam fördern sie pro Sekunde insgesamt 13,3 Kubikmeter (13.300 Liter) Abwasser – die Förderhöhe beträgt dabei stolze 35 Meter. Die Pumpwerksbaustelle in Gelsenkirchen ist einer der größten Erdbaustellen des Landes: Die Baugrube hat rund 50 Meter Durchmesser und ist ebenfalls 50 Meter tief.