Gelsenkirchen. Der Förderverein des Musiktheaters lud ein zu „fmt schafft Begegnungen“.

„Singen ist für mich viel leichter als reden“, lacht Noriko Ogawa-Yatake. Dass sie hervorragend singen kann, das weiß ihr Publikum. Dass sie aber auch ganz wunderbar erzählen kann, das bewies die japanische Künstlerin am Mittwochabend im Musiktheater, als es wieder einmal hieß: „fmt schafft Begegnungen“.

Der Förderverein des Musiktheaters lädt regelmäßig zu Interviewrunden ins Foyer des Opernhauses ein, um einzelne Künstlerpersönlichkeiten genauer vorzustellen. Noriko Ogawa-Yatake ist so eine Persönlichkeit. Sie singt seit nunmehr 30 Jahren in Gelsenkirchen und fühlt sich in Deutschland längst zu Hause, verriet sie ihrem Gesprächspartner Kurt Limberg, Schatzmeister des fmt. Zuhause ist sie auch auf der Bühne. „Ich fühle, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe“, sagt sie strahlend.

Das Singen als Selbstverständlichkeit

Das Singen, das sei schon sehr früh eine Selbstverständlichkeit für sie gewesen: „Der Beruf der Sängerin war zudem der Traum meiner Mutter.“ Mit 15 Jahren entschied sie sich für die Künstlerlaufbahn.

Zunächst erhielt sie ihre Ausbildung in Tokio, später studierte sie bei Sylvia Geszty und Renata Scotto in Wien. Sie gewann unter anderem den Rundfunkpreis Tokyo. Mit einem einjährigen Stipendium für Deutschland kam dann die Wende im Leben der Sängerin. „Ich habe hier Theaterluft geschnuppert und wollte bleiben.“

Dabei fuhr sie rasch große Erfolge ein, wurde Finalistin beim ARD-Wettbewerb in München, stand schon bald mit Peter Hofmann im „Parsifal“ auf der Bühne. In Berlin wurde sie von Mathias Weigmann, dem späteren Intendanten des MiR, entdeckt und ins Revier gelockt. Das ist nunmehr 30 Jahre her. Angefangen, plaudert sie, sei sie im leichten lyrischen Fach: „Nach und nach konnte ich dramatischere Rollen übernehmen.“ Nach längerer Krankheit singt sie heute bevorzugt das Charakterfach.

Sängerischer Meilenstein

Als ihre Paraderolle, ihren sängerischen Meilenstein überhaupt, bezeichnet Noriko Ogawa-Yatake die „Madame Butterfly“: „Eine unglaublich schöne, unglaublich anstrengende, dramatische Partie!“ Gastengagements führten sie mit dieser Rolle an zahlreiche deutsche und internationale Opernhäuser: „Dadurch konnte sich meine Stimme richtig entwickeln.“ Denn: „Nur auf der Bühne kann man wirklich lernen.“

Die nächste Begegnung übrigens schafft der fmt am 23. Juni.