Gelsenkirchen. . Im Namen der Menschenrechte will die Hauptschule Emmastraße in Gelsenkirchen etwas für Flüchtlinge tun. Der Wahlpflichtkurs Flucht und Migration will Geld für einen Schulzirkus sammeln

Das Thema „Flüchtlinge“ mag vielen zur Last fallen, trotzdem bleibt es wichtig. Das Kollegium und die Schüler der Hauptschule Emmastraße haben sich etwas überlegt, um selbst aktiv zu werden: Sie werden einen Spendenlauf veranstalten, um mit den Einnahmen einen Schulzirkus für und mit Flüchtlingskindern zu finanzieren.

Das Eintrittsgeld für den Zirkus kommt dann Flüchtlingen zugute. Der Lehrerin Frau Bettendorf kam die Idee, etwas zu tun in den Sommerferien. „Ich hatte die Bilder von überfüllten Flüchtlingsbooten im Kopf und wollte nicht länger zusehen.“ In einer multikulturellen Gesellschaft sei es wichtig, Ängste vor fremden Kulturen und Religionen abzubauen. „Es ist bedeutsam, die Hände vom Gesicht und sich den Tatsachen zu stellen. Und es tut einfach gut, zu helfen.“

Zusammen mit den Schülern geplant

Im Rahmen eines Wahlpflichtfaches gab es dann ein Brainstorming mit den Schülern, das Ergebnis: Ein Spendenlauf um den See im Bulmker Park. Das ganze Kollegium will mitlaufen. Bettendorf: „ Ich kann die Hetzkampagnen bei Facebook nicht mehr sehen. Wir wollen, dass sich jeder eine eigene Meinung bildet, schon deshalb sind solche Aktionen wichtig.“

Auch interessant

Der Kontakt zu Flüchtlingen sei essenziell, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können. Auch deshalb gab es im Vorfeld eine Spendenaktion der Hauptschule. Jerome Schreiber, Schüler, war beeindruckt von diesem Erlebnis in einer Flüchtlingsunterkunft, einer Turnhalle. „Wir haben Sachspenden verteilt. Die Halle war völlig überfüllt. Die Menschen waren dankbar, haben die Geschenke freudig angenommen.“ Der Schüler Rene-Mark Bury hat ebenfalls mal einen Flüchtling kennengelernt: „Ein Junge klopfte an mein Fenster und bat um Hilfe. Er würde von einer mafiösen Vereinigung verfolgt, soviel konnte ich verstehen, er sprach kaum Englisch. Ich habe dann die Polizei gerufen“ Hilfe ist also dringend nötig, das sehen die Emmaschülerinnen Jill Schelling und Christin Westphal genauso. Für das Engagement macht sich auch eine außerschulische Mitarbeiterin stark: Frau Büscher, Mitglied des Inner Wheel, unterstützt das Projekt und konnte auch weitere Mitglieder motivieren.

„Ich hätte diese weitreichende Entwicklung nicht erwartet“, so Bettendorf. Schulleiter Fernholz lobt den Einsatz für das Projekt: „Ich bin sehr stolz auf die Schüler und Lehrer dieser Schule!“

Das Gespräch endete mit einem Aufruf: „Wir würden uns über jedwede Hilfe, weitere Mitläufer, viele Zuschauer und natürlich Spenden freuen!“