Gelsenkirchen. Die Baufirma Wayss & Freytag und die Emschergenosenschaft haben sich im Streit um eine Millionen-Nachforderung geinigt .
Das Ringen zwischen der Emschergenossenschaft und der Baufirma Wayss & Freytag im Streit um Millionen-Nachforderungen ist beendet. Der Betrieb auf den Baustellen in Gelsenkirchen wird jetzt Zug um Zug wieder hochgefahren. „Die Baustellen wurden schon wieder eingerichtet“, sagt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft
Der Genossenschaftsrat stimmte Freitag einem Schlichtervorschlag zu. Von einem Nachschlag im mittleren zweistelligen Millionenbereich war zuletzt noch die Rede, der endgültige Betrag soll deutlich darunter liegen. Über die Summe haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Die Baufirma, betraut mit einem Auftragsvolumen in Höhe von 423 Millionen Euro für die Arbeiten am 35 Kilometer langen Bauabschnitt 30 des Abwasserkanals Emscher zwischen Dortmund und Bottrop, hatte massive Bauerschwernisse geltend gemacht. Im Januar wurden die Ausbau- und Anschlussarbeiten am bereits verlegten Kanal eingestellt, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Es gab unterschiedliche Auffassungen über die Vergütungen von Leistungen im Rahmen von Vortriebsarbeiten für den Kanalbau. Bereits 2012 waren wohl die ersten größeren Probleme in Gelsenkirchen deutlich geworden. Seither liefen Gespräche. Ein erstes Schlichtungsverfahren brachte keine Einigung, „weil die Forderungen aus unserer Sicht nicht schlüssig begründet war“, so Abawi. In einer 2. Runde habe das der „Auftragnehmer nachvollziehbarer machen können.“
Mit der erzielten Einigung, sagt Abawi, könne die Emschergenossenschaft „gut leben“, allerdings sei auch klar, „dass es zu einer Bauverzögerung von mehreren Monaten kommen“ werde. Bis 2017, so der bisherige Plan, sollen längs der Emscher alle Abwasserkanäle gebaut sein. 4,5 Milliarden Euro werden in das Gesamtprojekt Emscherumbau investiert.