Gelsenkirchen. Ilsebill Eckle und Idur Eckle präsentieren in ihrer Galerie die Schau „BuntBemalt“.

Hasen mit langen Löffeln, Eierköpfe, die ins Leere starren, Küken und Hühner, bunte Ornamente auf nackter Haut: Der Frühling beginnt kurz vor dem Osterfest in der Ückendorfer Galerie „ue12-parterre“. „BuntBemalt“ titeln die Malerin Ilsebill Eckle und der Fotograf Idur Eckle ihre farb- und motivgewaltige Ausstellung, die am Samstag, 19. März, eröffnet wird.

Ob mit oder ohne Ostern: Ilsebill Eckle liebt die ovale Eierform das ganze Jahr über. „Rund ist dagegen doch richtig langweilig“, lacht sie über die Schau, die sie selbst einen „Ostermarkt“ nennt. Eier und Hasen finden sich in den unterschiedlichsten Ausprägungen, mal merkwürdig und fremd, mal zum Fürchten, mal augenzwinkernd humorvoll, immer fantasievoll und farbexplosiv.

Eierkocher trifft Eierhändlerin

Inspiriert von den symbolträchtigen, rätselhaften Bilderwelten eines Hieronymus Bosch, erzählen ihre Malereien und Skulpturen seltsam surreale Geschichten. Oft sind es tierische Gestalten und schräge Vögel, die im Bildzentrum stehen. „Der Eierkocher“ zum Beispiel, der nahezu triumphierend einen kleinen Topf hochhält, während sein dämonischer Kumpel mit den Händen die gigantische Größe eines Eis anzudeuten scheint. Die „Eierhändlerin“, ein Vogel im Hasenkostüm, balanciert ein Ei auf einem Teller.

Vollends rätselhaft geriet das „Eiertier“, das in einer farbigen Landschaft, gebannt vom Scheinwerferlicht, den Betrachter aus leeren Augenhöhlen seltsam anstarrt. Ilsebill Eckle, seit einem Jahr auch Vorsitzender der Ückendorfer Galeriemeile, lächelt ob der seltsamen Gestalten: „Die Bilder erzählen Geschichten, die wir bestaunen können, die wir aber nicht verstehen.“

Leichter zugänglich sind dagegen die Objekte, aus Pappmache zumeist. In zarten Frühlingsfarben feiern Hasen mit Eiern, Hühner mit Küken und jede Menge schräger Eierköpfe den Beginn der helleren Jahreszeit: „Für mich als Künstlerin liegt die Fruchtbarkeit in der Erzeugung von Skulpturen und Bildern.“

Die Schau ist bis Ende April zu sehen

Der Fotograf Idur Eckle nähert sich dem Thema „BuntBemalt“ auf eine ganz spezielle Weise. Sein Hauptmotiv sind wie immer Frauen, deren Körper aber er diesmal als Projektionsfläche für farbige Fantasien nutzt. Er lichtete üppig tätowierte Haut ab, zeigt Figuren, über deren Körper Farben rinnen. Auf einem Bild wird die Tätowierung durch eine Textprojektion erweitert.

Andere Körper sind bemalt mit grellen Leuchtfarben, werden von Scheinwerfern angestrahlt und wirken so fast wie ein abstraktes Gemälde. Malerisch auch das nahezu klassische Porträt einer jungen Frau mit knallblauen Haaren. Camouflageartig gezeichnet wirkt ein Modell wie ein schleichender Leopard.

Wie Ilsebill Eckles Malerei erzählen auch die Fotografien, entstanden zumeist in außergewöhnlichem Ambiente, Geschichten, die es zu entschlüsseln gilt. Wer das versuchen will: Die Schau ist bis Ende April zu sehen.