Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Künstler Renate Brändlein und Christian Hardick stellen Objekte und Malerei aus.

Die eine schafft skurrile Objekte aus Fundstücken, der andere malt surreale Gemälde, die lange Geschichten erzählen. „Dass passt nicht gut zusammen, dachten wir“, erinnert sich lachend die Gelsenkirchener Künstlerin Renate Brändlein an die erste Idee, gemeinsam mit dem Maler Christian Hardick auszustellen. Am Ende eines langen Austausches befanden beide unisono: „So geht anders.“

Unter diesem Titel treten nun in einer gemeinsamen Ausstellung ihre Werke in den Dialog.

Die Schau wird am Sonntag, 13. März, um 11 Uhr im Domizil des Bundes Gelsenkirchener Künstler an der Bergmannstraße 53 in Ückendorf eröffnet. Beide Künstler sind bereits seit vielen Jahren Mitglied in der Künstlergemeinschaft. Renate Brändlein, 1943 im Rhein geboren, mischt seit 2004 mit, und betreibt in direkter Nachbarschaft ihr Atelier „Artdepot“. Brändlein, die sowohl malt als auch Objekte schafft, entschied sich für die aktuelle Ausstellung für den Sockel, ihr Kollege für die Wand. Eine Ausstellung zum intensiven Sehen und Entdecken. Üppig die Farben bei allen Werken. Renate Brändlein entdeckt ihr Arbeitsmaterial in der Natur, im Alltag.

Humorvolle Kreationen

Ausrangierte Dinge interessieren sie: „Findlinge, rostige, banale Alltagsgegenstände, Fragmente spielen die wesentliche Rolle beim Prozess der Objektkreationen.“ Das Außergewöhnliche der Werke entsteht durch überraschende Kombinationen. „Die Lust an der Materialentdeckung und an der Farbgebung ist die Triebfeder meiner Arbeit.“ Ein augenzwinkernder Humor ist ihnen zudem zu eigen. Die Titel entstehen beim Prozess: Aus einem Chippendalehocker wird in Verbindung mit einer bemalten Gartenschüppe das Objekt „Schüppendale“. Durchlöcherte trockene Holzscheiben akzentuiert die Künstlerin mit Farben und betitelt sie „Blauschimmelkäse.“ Aus einem Drahtgeflecht und bunten Knöpfen wächst scheinbar Florales empor.

Die ganze Bandbreite seines malerischen Schaffens stellt der Recklinghäuser Christian Hardick vor, seit 2000 Mitglied im Künstlerbund. Zum einen sind es geometrische Arbeiten, dann weitgehend abstrakte, die mit farblichen Elementen wie Gold oder Silber spielen. Geschliffene Spiegel finden sich ebenso wie nahezu surreale Porträts. Überhaupt surreal: Auch aus diesen Spektrum finden sich bestechende Beispiele. Zwei Giraffen halten eine Händematte, ein fernes Raumschiff scheint durchs All zu schweben auf dem Bild „In der Stille aller verlorenen Zeit“ und von seltsamen Menschen erobert zu werden.

Weil sie „so anders“ doch nicht arbeiten, schufen Renate Brändlein und Christian Hardick ein Buchobjekt mit dem Titel „Sieben Siegel“ sogar gemeinsam.

Die Ausstellung wird bis zum 24. April zu sehen sein. Öffnungszeiten: samstags von 14 bis 17 Uhr, Bergmannstraße 53. Eintritt frei.