Gelsenkirchen. Sanftere Medikamente, punktgenaue Bestrahlung und schonende Diagnostik: Beim WAZ-Medizinforum mit dem St.-Josef-Hospital geht es um den Kampf gegen Krebs.
Den Fortschritten in der Bekämpfung von Krebserkrankungen ist das nächste WAZ-Medizinforum mit dem Onkologischen Zentrum am St.-Josef-Hospital in Horst gewidmet. „Krebsmedizin im Wandel: Genauer erkennen, gezielter behandeln, im Ganzen betreuen“ lautet das Thema des Abends am Mittwoch, 6. April, ab 18 Uhr im Glassaal des Schloss Horst. In vier Vorträgen wird über neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten vor allem im Bereich von Lungenkrebs sowie Tumorerkrankungen im Magen-Darm-Bereich informiert. Dass es just diese beiden Bereiche sind, ist kein Zufall. Sie machen zusammen etwa die Hälfte aller Krebserkrankungen aus. Ähnlich weit verbreitet sind nur Brustkrebs und Leukämien, also Blutkrebs.
Den Auftakt des Abends wird Privat-Dozent Dr. Gerald Meckenstock machen, der Chefarzt der Onkologischen Klink. Er informiert über die Veränderungen bei medikamentösen Krebstherapien. Statt wie früher nach dem Gießkannenprinzip mit Chemotherapie alle Zellen – auch gesunde – zu zerstören, werden die Medikamente immer personalisierter und zielgerichteter.
Genetische Veränderungen beim Patienten werden detailliert untersucht und danach das dazu passende Medikament ausgewählt. Bei durch Rauchen bedingten Lungenkrebs funktioniert dies allerdings nur eingeschränkt. Meckenstock erklärt zudem, wie neue Substanzen das Immunsystem so sehr stimulieren können, dass es Krebszellen quasi aus eigener Kraft beseitigen kann.
Moderne Strahlentherapie ist deutlich schonender
Wie schonend und punktgenau moderne Strahlentherapie gegen Tumore mittlerweile eingesetzt werden kann, erläutert Dr. Raimund Aschoff, Leitender Arzt der Abteilung für Strahlentherapie. Er stellt unter anderem Verfahren vor, bei denen der Bestrahlungsablauf gar den Atembewegungen des Brustkorbs angepasst wird, um Schäden durch die Strahlen in gesunden Körperbereichen soweit irgend möglich zu minimieren. Gerade bei Lungenkrebs ist Strahlentherapie nicht selten eine Alternative zur Operation, wenn es große Vorschädigungen gibt.
Dr. Peter Gunther Auer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, wird einen Einblick in die Möglichkeiten hochmoderner Endoskopie geben. Mit diesen „Spiegelungen“ in der Lunge, aber auch im Magen-Darm-Trakt, kann nicht heute nicht nur Diagnostik betrieben werden, sondern zum Teil auch Tumorgewebe entfernt werden. Modernste Gewebediagnostik mit hochsensiblen Mikroskopen „Bedside“, also am Bett bei der Untersuchung, erlaubt schnelle Entscheidungshilfen.
Neue Möglichkeiten durch Krebsoperation per Schlüssellochtechnik
Dr. Hans-Peter Harasim, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeral-Chirurgie, wird beim Medizinforum erklären, welche Möglichkeiten der Tumorentfernung Operationsverfahren in „Schlüsselloch-Technik“ bieten. Nicht nur die genaue Inspektion von Körperhöhlen und die Entnahme von Gewebeproben, sondern auch die Entfernung von Krebsgeschwulsten im Brustkorb oder im Bauchraum ist dadurch möglich.
Neues, einfacheres Anmeldeverfahren mit eigener Festnetznummer
Die Teilnahme am WAZ-Medizinforum am 6. April, ab 18 Uhr mit dem St-Josef-Hospital ist für WAZ-Leser wie immer kostenlos. Es wird jedoch um eine verbindliche Voranmeldung gebeten. Diese ist neuerdings über eine eigene, kostenlose Festnetznummer direkt möglich, und zwar unter 0201-804 8058.
Zwischen und nach den Vorträgen stehen die Experten für Fragen zur Verfügung. Am Ende der Veranstaltung besteht – bei einem kleinen Imbiss – auch die Möglichkeit, persönliche Fragen unter vier Augen zu stellen.
Am Rande des Forums werden zudem Psychoonkologen über ihre unterstützenden Angebote für Krebspatienten im Hause bieten.
Die Moderation des Forums übernimmt der stellvertretende Leiter der WAZ-Lokalredaktion, Jörn Stender.