Gelsenkirchen. Beim Kinderkonzert im Musiktheater im Revier drehte sich alles um Goethes Zauberlehrling. Mit gerappte Versen und Musik der Neuen Philharmonie Westfalen.

„Walle! Walle! Manche Strecke, dass, zum Zwecke, Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße.“ Die Textstelle aus Johann Wolfgang von Goethes Ballade der Zauberlehrling wurde am Sonntagvormittag im Musiktheater nicht in der klassischen Version vorgetragen, sondern gerappt. Und das in Begleitung eines vielschichtigen Orchesters. Kleine, aber auch große Gäste hatten sich für das ausverkaufte Kinderkonzert, gesponsert von der Sparkasse, im Kleinen Haus versammelt. Die Neue Philharmonie Westfalen führte dort eine Interpretation des Zauberlehrlings auf, komponiert von dem Franzosen Paul Dukas.

Zu Beginn der Konzertveranstaltung wurden die einzelnen Charaktere, Stimmungen und Handlungen unter der Leitung von Rasmus Baumann erst einmal akustisch vorgestellt. Er führte vor, wie bestimmte Melodien und Rhythmen Stimmungen ausdrücken und Ereignisse präsentierten – allein durch Musik. Baumann stellte die verschiedenen musikalischen Motive der tragenden Rollen vor: die Melodien des Zauberlehrlings, des Zaubermeisters und des Besens. Auch wie es allein mit Instrumenten möglich ist, Wasser in verschiedensten Intensitäten laufen zu lassen, konnten die staunenden Zuhörer verfolgen: Tropfendes Wasser, schluckweise, becherweise Wasser, aber auch wannenweise – gipfelnd in Wassermassen dank Zusammenspiel aus Violinen, Bratschen, Kontrabässen, Schlagzeug, Trommel, Glockenspiel und Harfe sowie Blasinstrumenten.

Publikum durfte mitrappen

Auch diesmal wurden die Musikinstrumente einzeln vorgestellt, ihr Charakter und ihre Bandbreite mit schnellen, langsamen, hohen und tiefen Tönen vorgestellt. Roland Vesper, der Leiter der Kinder- und Jugenddramaturgie des Musiktheaters erklärte die Geschichte des jungen Zauberlehrlings, die im Anschluss instrumental erzählt wurde. Das Stück handelt von dem Zauberlehrling, der die leidvolle Erfahrung macht, dass er doch noch kein Profi in der Zauberkunst ist. Er muss mit Schrecken feststellen, dass er durch seine Zauberei einen wasserholenden Besen doch nicht ganz in den Griff bekommt. Bis die Situation eskaliert und er sich Hilfe holen muss.

Am Ende durfte das Publikum noch einmal mitrappen. Es bedurfte keiner langen Bitten.