Gelsenkirchen. Katholische Gemeinde feierte mit zahlreichen Teilnehmern am Wochenende.

. „Ein Anlass, dass viele Menschen zusammenkommen und feiern“, freut sich Pfarrer Ingo Mattauch am Samstagabend. 125 Jahre – so alt wird die katholische Gemeinde St. Joseph in Schalke in diesem Jahr. Grund zur Freude: Nach einer gemeinsamen Festmesse feierten die Gemeindemitglieder im Haus Eintracht an der Grillostraße den Geburtstag ihrer Gemeinde.

Am 8. März 1891 wird St. Josef Schalke als eigenständige Pfarrei im Erzbistum Paderborn gegründet. Zur Jahrhundertwende zählt die Gemeinde gut 13.000 Katholiken. Die Großpfarrei St. Joseph, zu der heute neben St. Joseph auch die Gemeinden St. Franziskus und Heilige Dreifaltigkeit in Bismarck, St. Antonius in der Feldmark und St. Elisabeth in Heßler, wurde 2007 mit gut 18.500 Gemeindemitgliedern gegründet.

Gläubige aus allen Gemeinden

Aus allen Gemeinden feiern am Samstagabend Gläubige mit: „Ich freue mich sehr über die vielen Mitwirkenden heute“, berichtet Pfarrer Mattauch. Die Chöre der Gemeinden, Bannerabordnung, Jugendband, die Kirche ist gut gefüllt an diesem Abend. Danach geht es im Haus Eintracht weiter: Lange Tafeln, Stehtische, Blumen und Kerzen, Bratwurst, Sekt und Bier – großes Hallo, gemütliches Beisammensein.

„Ich bin hier geboren, bin jeden Sonntag im Gottesdienst und kenne gar keine andere Gemeinde“, erzählt Felicitas Balk, seit 60 Jahren Mitglied in der Gemeinde St. Joseph. „Meine Tochter ist seit 30 Jahren bei den Pfadfindern, mein Enkel hat in der Messe das Banner der Pfadfinder getragen.“ Sie freut sich über das Fest, trotz aller Veränderungen: „Der Umbruch ist da, wir werden immer weniger.“ Sie ist sich sicher: „Ich gehöre einfach dazu.“

„Kirche ist auch wandlungsfähig“, findet Pfarrer Mattauch. Dass trotzdem jeder Christ Gemeinde und Glauben ausleben kann, liegt ihm am Herzen: „Wir nehmen die Herausforderung an, die Zukunft hier zu planen.“ Ingo Mattauch ist seit November 2012 Pfarrer in der Gemeinde St. Joseph. Zuvor war er Pastor in Duisburg. Er ist der achte Pfarrer der katholischen Gemeinde St. Joseph.

Gemeinsamer Glaube als Fundament

„Schön hier“, befinden auch Nico und Julius (beide elf Jahre alt). Die beiden Freunde sind Messdiener in der Gemeinde St. Elisabeth in Heßler. Gemeindeleben finden die beiden wichtig: „Wir haben uns in der ersten Klasse kennengelernt, sind zusammen zur Kommunion gegangen und Messdiener geworden.“ Bei Cola und Bratwurst freuen sie sich über den gemeinsamen Abend – denn weil beide noch verschiedene Hobbys haben und auf verschiedene Schulen gehen, sehen sie sich nicht so oft.

„Die Gemeinden vor Ort leben weiter“, weiß Pfarrer Mattauch. Auch wenn Feste in der Pfarrei mit allen Gemeinden wichtig seien, vor Ort müsse es weitergehen. Neben den Gottesdiensten gehören dazu auch die Jugendgruppen der Pfadfinder und der KJG, Chöre und Musikgruppen, Sammlungen für Flüchtlinge oder offene Angebote wie die kürzlich eröffnete „ansprechBAR“. „Der gemeinsame Glaube ist unser Fundament – wir sind da!“

1886: Der Grundstein zur Josefskirche wird gelegt. 1891: St. Josef Schalke wird als eigenständige Pfarrei errichtet. 1944: 90 Prozent des Stadtteils Schalke werden im Krieg zerstört – auch Pfarrkirche und Pfarrhaus.

1951: Der Wiederaufbau der Kirche beginnt und wird 1953 fertiggestellt. 1977: Haus Eintracht wird gebaut. 2007: Gründung des Pfarrverbunds St. Joseph Gelsenkirchen mit über 18.000 Gemeindemitgliedern.