Gelsenkirchen. . Aus des Feierabendmarktes auf dem Neustadtplatz in Gelsenkirchen sorgt für Diskussionen in der Bezirksvertretung Süd.
Das Aus für den Feierabendmarkt auf dem Neustadtplatz nahm in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Süd viel Raum ein. Die CDU hatte per Dringlichkeitsantrag Diskussionsbedarf angemeldet und wurde von dem Gremium unterstützt.
Kritik übte Lothar Jacksteit für die Union daran, dass dem Feierabendmarkt vom Veranstalter Gelsendienste lediglich eine „kurze Bewährungsprobe“ zugestanden worden sei, und dann noch überwiegend in Zeiten schlechten Wetters. Warum, so fragte Jacksteit weiter, räume man den Händlern nicht vergünstigte Konditionen ein oder lege den Markt künftig als rein saisonale Veranstaltung in die warme Jahreszeit? Oder forciere den Eventcharakter?
Neues Konzept gefordert
Auch Vertreter der Verwaltung äußerten sich kritisch. „Einfach zu sagen, der Markt ist gescheitert, ist katastrophal“, war da zu hören. Verbunden mit der Frage, ob das Konzept inhaltlich überhaupt das richtige an diesem Standort sei. Daher sei zu konstatieren, dass der Feierabendmarkt den Bedarf der Kunden nicht getroffen habe und man daher ein anderes Konzept bräuchte. Zur Einordnung: Gelsendienste ist eine eigenbetriebsähnliche Einrichtung der Stadt, der Gegenwind kam damit praktisch aus den eigenen Reihen.
Wilhelm Weßels, Leiter Betriebswirtschaft von Gelsendienste, konterte und bemühte harte Zahlen: „Der Feierabendmarkt hat in 2015 einen fünfstelligen Verlust verursacht. 3000 Euro Einnahmen standen 24 000 Euro Aufwendungen gegenüber. Das ist wirtschaftlich nicht darstellbar.“ Interessant wäre gewesen, wie sich diese Aufwendungen zusammensetzen, Nachfragen gab es aus der BV Süd aber keine.
Händler mit vielen Tricks gelockt
Angebote, mehr Händlerinteresse zu wecken, habe es tatsächlich gegeben, so Wilhelm Weßels weiter. 4,50 Euro pro laufendem Meter habe die Standgebühr lediglich betragen. Dazu wurde neuen (Kreativ-)Händlern offeriert, zu Beginn auch mal „kostenlos ihre Ware feil bieten“ zu dürfen. Auch seien DJs engagiert worden, um dem Ganzen Eventcharakter wie in Buer zu geben – „da fallen Gema-Gebühren an, das kostet alles, genützt hat es nichts.“ Unter anderem auch, weil anders als in Buer „die Kaufkraft gefehlt“ hat.
Bei Gelsendienste wird als Folge des Scheiterns schon an Alternativen gedacht, wobei „der Neustadtplatz „nicht in Vergessenheit geraten wird“. Der umgebaute Neumarkt und der neue Heinrich-König-Platz spielen laut Weßels da eine wichtige Rolle.
An die Stelle einer Diskussion und Erörterung im Zusammenhang mit Beschwerden über die Lärmbelästigung und Verkehrsbehinderung beim Be- und Entladen von Fahrzeugen beim Rohstoffhandel Heinrichs am Dördelmannshof rückte eine Mitteilung der Bezirksregierung Münster. Man wolle sich alsbald schriftlich äußern, hieß es.
Die Parteien der BV Süd betonten, dass es ihnen nicht darum gehe, ein Unternehmen zu vergrätzen, sondern nur um Lösungsmöglichkeiten im beiderseitigem Einvernehmen.