Gelsenkirchen. Seit November vergangenen Jahres gibt es das Event in der Neustadt. Trotz einiger Probleme im Winter zeigt sich der Veranstalter weiterhin vom Konzept überzeugt

Die Existenz des Feierabend-Marktes in der Neustadt ist gesichert, zumindest für dieses Jahr. Das gab Jungmarktleiter Roman Pilgrim jetzt bekannt. Seit November vergangenen Jahres gibt es den Markt auf dem Neustadtplatz. Wegen des schlechten Wetters im Winter hatte der Veranstalter zu Beginn große Probleme. Die Kunden blieben weg, bald auch die Händler. Das soll sich nun ändern.

Feierabend-Markt, Mittwochabend: Eine Gruppe junger Männer schaut neugierig aus dem Fenster. Auf dem Neustadtplatz laufen Chart-Hits, es gibt Donuts, Cocktails, Kaffee, Eis. Ein junger Mann mit langem Bart verkauft Burger aus einem Food-Truck, direkt gegenüber hat der Vegetarierbund seinen Stand aufgeschlagen. „Unser Konzept geht auf“, sagt Jungmarktleiter Roman Pilgrim. „Wir werden es in diesem Jahr weiter durchziehen.“ Dabei wolle man auf unterschiedliche Schwerpunkte setzten, sagt der 30-Jährige.

Kein klassischer Markt mit Obst- und Gemüseständen

Am kleinen Käsestand gibt es Berg- und Büffelkäse. Der Gewürzstand auf der anderen Seite verkauft Tomatensalz. Eine Kundin kauft „das gleiche wie immer“. Am Mittwochabend stellen außerdem zehn Kreative ihre Werke aus: Shirts, Lesezeichen, Kakao-Karten-Kunst und Retro-Klamotten. „Eher was für ältere“, sagen zwei junge Frauen, die direkt nach der Arbeit gekommen sind. Sie hatten sich den Feierabend-Markt größer vorgestellt. „So wie in Buer!“

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Ein Vater, der mit seinen Kindern über den Markt schlendert, vermisst die „richtigen“ Marktstände: Obst, Gemüse, Blumen. Das gibt’s beim Feierabend-Markt nicht. „Na ja, das soll ja auch eher etwas für die Jüngeren sein“, sagt der 63-Jährige und geht weiter. Unter einem großen Sonnenschirm – der gestern zeitweise auch als Regenschutz diente – hat sich eine Damenrunde gefunden. Eine 76-jährige Neustädterin hat den Markt zum ersten Mal gesehen. Schön sei es, „hier ist ja sonst nichts los“.

Selbst ausstellen ist zu anstrengend

Dieser Mittwoch ist ein besonderer Markttag: So gibt es Live-Musik von DJ Baba. Diese größeren Event-Tage“ soll’s ab jetzt einmal im Monat geben. Nur eine Idee, wie der Feierabend-Markt in der Neustadt überleben kann.

Heinz Stein lässt den Trubel an sich vorbeiziehen. Er steht in einer Ecke und isst ganz in Ruhe sein Eis. Eine Kugel Mango, die schmeckt! Der Markt gefällt dem 80-jährigen Künstler gut. Da könne er seine Werke ja fast noch selber ausstellen. „Aber das ist mir zu anstrengend, dafür bin ich zu alt.“ Dann doch lieber schlendern und das Eis genießen.