Gelsenkirchen. Immerhin: Der Afterworkmarkt in der Gelsenkirchener Neustadt ist durch den Winter gekommen. Aber von wenigen Händlern sind noch weniger geblieben – und Kreative sind rar.
Edles Fleisch mit Wurstspezialitäten vom Grill, Aale und Forellen frisch aus dem Räucherofen, dazu ein Pavillon und einige frierende Kunden – das ist Mittwochabend der Feierabendmarkt in der Neustadt. Und zwar komplett. Die Stimmung vor Ort ist allerdings längst nicht auf diesem Tiefststand, sondern verhalten optimistisch.
Einige Händler hätten wegen Grippe abgesagt, andere seien nicht gekommen, weil ein stürmischer Abend vorhergesagt worden sei. Sonst, so die Verkäuferin am Fischstand, „kommen eigentlich mehr“. Und auch der Fleisch-Händler ist sicher: „Ich habe hier Leute, die freuen sich, dass ich komme und erwarten mich. Ich gehe davon aus, das dieser Markt zum Frühjahr gut anläuft und das das was wird“, sagt Marco Krüger.
Am 26. November war Marktpremiere. 13 Markttage gab es seither. Nur an dreien hat Krüger ausgesetzt. „Hier und in Buer haben wir ansonsten den Winter komplett durchgezogen. Wir sind halt Händler von der harten Sorte.“
Jung, trendig, urban, so soll der Marktauftritt sein
Davon braucht’s in naher Zukunft noch oder wieder mehr, soll das Projekt nicht scheitern. Das weiß man auch bei Gelsendienste und beim Stadtmarketing. Gemeinsam mit der Immobilien- und Standortgemeinschaft Neustadt sowie den Ückendorfer Insane Urban Cowboys wurde die Marktidee 2014 kreiert. Letztere standen für das kreative Moment, für die Start Ups, die in der Neustadt angesprochen werden sollen – und die sich bislang an den Markttagen eher rar machen.
Jung, trendig, urban, so der vollmundig formulierte Anspruch, soll der Feierabendmarkt im Schlagschatten der Liebfrauenkirche sein und entsprechendes Publikum auch aus den Nachbarstädten und Händler anziehen. Die Werbung zielte in diese Richtung. Derzeit kann man wohl froh sein, wenn zumindest Menschen aus der direkten Nachbarschaft kommen. Doch mit der Premiere hatten die Organisatoren bereits die Devise ausgegeben: „Gucken wie es läuft und schauen, was sich entwickelt“, vor allem aber über den Winter kommen. Denn dass es bessere Rahmenbedingung für die Etablierung eines neuen Angebots geben würde, war den Machern auch damals klar. Roman Pilgrim, Mittwoch für Gelsendienste vor Ort, ist sicher: „Noch im März geht es auf jeden Fall wieder los mit mehr Ständen. Wir sind guter Dinge, dass auch das Musikkonzept zum Markt weiter verfolgt werden kann. Es kommen immer wieder Interessenten. Auch Kreative.“
Zum Markt gibt es übrigens eine neue Homepage (www.feier.abend-markt.de) und Facebook-Freunde. 415 sind es bislang.