Gelsenkirchen. Meisterschülerin Jacqueline Heß zeigt großformatige, gegenständliche Malerei.

Der Blick fällt durchs Fenster, aber er eröffnet keine Sicht in die Ferne, sondern bleibt hängen an einer Hausfassade. Das Fenster, aus dem der Betrachter der Malerei von Jacqueline Heß schaut, fungiert als Schwelle zwischen privatem und öffentlichen Raum, zwischen Natur und Architektur. Die Wuppertaler Künstlerin zeigt diese Perspektiven aus ihrem Atelierfenster ab sofort in den Räumen der Sparkasse Buer an der Nienhofstraße 1-5.

Die 35-jährige Absolventin der Kunstakademie Münster eröffnet die neue Ausstellungsreihe im Rahmen der Reihe „Junge Kunst in der Sparkasse“, die seit vielen Jahren jungen Akademiekünstlern ein Forum gibt. Der neu Zyklus stellt Meisterschülerinnen und -schüler der Klasse Prof. Eberhard Havekost von der Kunstakademie Düsseldorf vor. Jacqueline Heß hat ihr Studium erst kürzlich beendet und lebt jetzt als freie Künstlerin in Wuppertal.

Manche Bilder wirken fotorealistisch

Der Ausgangspunkt der Künstlerin ist ein gegenständlicher, nur in Facetten wirken Flächen abstrakt, Strukturen geometrisch. Manche Malerei wirkt gar fotorealistisch, erst bei genauerem Hinsehen erkennt der Betrachter pastosen Farbauftrag und Brüche, das Spiel mit der Oberflächenstruktur: „Ich will den Betrachter gar nicht täuschen, man soll schon erkennen, dass es sich um Malerei handelt.“

Das Zeichen nach und in der Natur hat sie während ihres Kunststudiums in Wuppertal intensiv praktiziert. Beispiele von Landschaftsmalerei, die zwischen 2008 und 2011 entstanden sind, zeigt die Ausstellung ebenfalls. Verrätselter wirken dagegen die Fensterbilder. Sie stellen Fragen, wenn der Blick durch einen Vorhang oder durch Spieglungen verwehrt bleibt. Was verbirgt sich hinter den dunklen Efeuranken,wohin führt das durchscheinende Licht? Zwei Großformate tragen eine Zeile aus dem Eagles-Song „Hotel California“ „You can check out any time you like“ im Titel.

Die Ausstellung ist bis zum 30. Mai während der Öffnungszeiten der Sparkasse zu sehen.