Gelsenkirchen. Das Prinzenpaar steuert jetzt auf Rosenmontag und eine tolle Termindichte zu. Einen kleinen Zwischenstopp legten Philipp I. und Cornelia I. in der WAZ Redaktion ein.

Philipp I. und Cornelia I. sind im Zeichen des Frohsinns unterwegs. Und das Gelsenkirchener Prinzenpaar kommt dabei ordentlich ‘rum. Dienstag: Landtag, zusammen mit 110 weiteren Prinzenpaaren, gleich danach Seniorenkarneval in Resse und Erle. Samstag und Sonntag folgen im schnellen Wechsel (und ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Schlag auf Schlag Galasitzungen bei Astoria und den Bismarcker Funken, zwischendurch Kinderkarneval in Horst oder Damen- und Herrensitzungen in Erle.

Und das ist erst der Vorlauf für die Tollen Tage mit Rathaussturm und Rosenmontagszug, mit Zeltparty und Bacchusbeerdigung. Ein Prinzenpaar atemlos durch Tag und Nacht? Keineswegs. Sondern eher entspannt, gut gelaunt und vor allem noch bestens bei Stimme, wie sich beim kleinen Zwischenstopp in der WAZ-Redaktion an der Ahstraße zeigt. Natürlich standesgemäß begleitet von Pagin Kerstin Strohmeier und Hofmarschall Andreas Kopania läuft das Prinzenpaar ein.

Philipp I., 26, und Rotthauser mit Leib und Seele, hat mittlerweile schwer zu tragen. Nicht allein an Tatsche und dekorativem, dickem Wams, sondern vor allem an den stattlichen Orden, die vor seiner Brust baumeln und den vielen jecken Pins, die sein Ornat zieren. Mit den Auftritten wächst die Zahl. „Irgendwann hat man einfach Platzmangel“, lacht Prinz Philipp I.. Obenauf prangt natürlich der eigene Prinzenorden, den das Paar hat kreieren lassen: mit Konterfei und Förderturm, mit goldener Krone und den Farben ihrer Gesellschaft, den Erler Funken. „Darüber, wie wir den gestalten wollen, waren wir in wenigen Minuten einig“, sagt er und Cornelia I. nickt.

Festumzüge unter besonderen Vorzeichen

Die beiden sind ein besonderes Prinzenpaar. Nicht nur weil sie „charmante 23 Jahre“ Altersunterschied“ trennen, sondern auch im nicht-jecken Alltag 100erte Kilometer Luftlinie. Cornelia I., ein Gelsenkirchener Kind, lebt seit 1998 in München. „Aber ich bin jedes Jahr zum Karneval da und nehme mir Urlaub“, sagt sie. Fasching in Bayern? Nicht ihr Ding. Dann lieber die Auszeit im Pott. „Die Stimmung, der Zusammenhalt, die seien in ihrem alten Revier eben einzigartig. „Die Leute haben hier im Karneval alle Lust aufs Feiern, auf Brauchtum, das ist Kult“, ist Philipp I. überzeugt. Cornelia I. hat diesmal ihre jecke Zeit mit unbezahltem Urlaub auf sechs Wochen gestreckt. Ihr Mann war bei der Prinzenproklamation im November dabei, weitere närrische Ausflüge spart er sich lieber. „Der ist Karnevalsmuffel“, sagt die Prinzessin. Und der Prinz ergänzt: „Der weiß halt, dass wir gut auf seine Frau aufpassen.“

In diesem Jahr, glauben beide, stehen die Festumzüge nach Silvesterübergriffen und Terrorgefahr unter besonderen Vorzeichen. „Etwas mulmig“, gesteht Cornelia I. sei ihr manchmal schon. „Aber wir versuchen, das alles aus dem Karneval heraus zu lassen“, sagt Philipp I..“Das ist ein Fest. Und das wollen wir alle gemeinsam feiern.“