Gelsenkirchen. Acht Proberäume entstehen im Kurt-Schumacher-Haus in Scholven. Die Hans-Urban-Stiftung steckt insgesamt 400.000 Euro in den barrierefreien Umbau.

Es ist der 15. Januar, als sich Lothar Urban und Dr. Klaus Haertel mit Vorschlag- und Milwaukie-Hammer daran machen, die gelbe Zwischenwand im Keller des Kurt-Schumacher-Hauses zu zerlegen. Symbolisch nur, aber das ist bei ersten Spatenstichen nun einmal so. Wobei – erster Hammerschlag wäre da wohl die bessere Bezeichnung. Der Hinweis auf das Datum kommt nicht von ungefähr.

Denn: „Heute ist ein guter Tag“, sagt Urban. „Am 15. Januar 1955 ist mein Vater 30 geworden und der Bauverein Falkenjugend wurde gegründet.“ Und noch etwas ist sehr gut: Die Genehmigung für den erweiterten Bauantrag für das Außengelände des „KuSch“ ist rechtzeitig eingetroffen – am 15. Januar. Bühne frei also für den inklusiven Umbau des 1965 eingeweihten Jugendzentrums in Scholven zum Probezentrum für Bands.

Spökes und Spunk gekauft

„Die Idee dazu ist locker vier Jahre alt“, sagt Lothar Urban, Stiftungsratsvorsitzender der Heinz-Urban-Stiftung. Rund 400.000 Euro nimmt die insgesamt in die Hand, um das Vorhaben zu realisieren. Dass es ein wenig gedauert hat, bis der Vorsitzende der SPD-Bezirksfraktion Mitte, Lothar Urban, und SPD Fraktionschef Klaus Haertel zum Hammer griffen, hat einen einfachen Grund: Diverse andere Projekte hatten Vorrang, namentlich das Spökes in der Resser Mark und das Spunk in Ückendorf. Beide Treffs hat die Heinz-Urban-Stiftung inzwischen gekauft.

Und dann wurde das Kurt-Schumacher-Haus wieder in den Fokus gerückt. Im Juli 2015 lag die Baugenehmigung vor, die man dann, als die kostenintensive Variante „Fahrstuhl von außen“ gestrichen wurde, modifizierte. Zwei Rampen im Außenbereich sollen den Zugang zur unteren und oberen Ebene barrierefrei gestalten.

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Das neue Probezentrum bekommt acht Räume in der unteren rund 348 Quadratmeter großen Etage. Die Räume, so Urban, werden nach der Fertigstellung das Anforderungsprofil auf heutigem Standard haben.

Er zielt mit diesem Hinweis auf Elektroanschlüsse und Akustik ab. Vier Räume mit 25,1 qm, drei mit 34 qm und ein Raum mit 40 qm entstehen. Zusätzlich wird die Etage mit Toiletten und einem behindertengerechten WC ausgestattet.

Kooperationspartner Musikschule

„Um den Betrieb der Jugendeinrichtung nicht zu beeinträchtigen, werden wir als eine der ersten Maßnahmen die Bautüren zur unteren Etage einbauen lassen, um dann das Treppenhaus komplett abzubinden“, erzählt Urban über die nächsten Schritte. Werbung fürs neue Zentrum hat der Bauverein Falkenjugend noch nicht gemacht. Aber soviel steht fest: Die Kosten für die Anmietung sind von der Größe abhängig und liegen auf dem Preisniveau vergleichbarer Proberäume. Erste Interessenten gibt es schon. Auch die Musikschule im Bunker steht als Kooperationspartner in den Startlöchern.