Gelsenkirchen. . Im Hans-Sachs-Haus trafen sich Senioren und Teenager zur Feier von 111 Jahren Falken, 60 Jahren Bauverein und zehn Jahren Bauverein. Erinnerungen an Kulturfeste, Konzerte und Ferienfreizeiten.

Steckt man auf einer Landkarte von Gelsenkirchen jeweils ein Fähnchen ins Spunk, Puk, LaLok Libre, den Saftladen, das Ferdinand-Lassalle-Haus und wie sie alle heißen, hat man eine plastische Vorstellung davon, was die Falken, der Bauverein Falkenjugend und die Heinz-Urban-Stiftung für die ganze Stadt leisten.

Drei Jubiläen gibt es in diesem Jahr zu feiern: 111 Jahre SJD – Die Falken, 60 Jahre Bauverein Falkenjugend Gelsenkirchen e.V. und zehn Jahre Heinz-Urban-Stiftung. Die knallroten Riesenzahlen 111, 60 und zehn schmückten die Bühne im Hans-Sachs-Haus, der rote Falke auf blauem Grund, T-Shirts, Broschüren, Aufkleber.

Werbung für Jugendkultur

Es hätte ein steifer Festakt werden können am vergangenen Samstag im Hans-Sachs-Haus, doch es wurde ganz anders. Klarer Fall: Den Falken geht’s um Menschen. „Schön, dich zu sehen“, hörte man an jeder Ecke.

Ein Treffen der Generationen, wo ältere Paare sich locker mit Teenagern austauschten. Rund 360 Menschen nahmen an der Feier teil.

Entlang der Wände im großen Saal konnten Gäste in Fotos – in Koffern – stöbern oder über Laptops Bilderstrecken bewundern, die an Ferienfreizeiten, Graffiti-Projekte, Demonstrationen, Kulturfeste, Konzerte und politische Bildung aus mehreren Jahrzehnten erinnerten. Außerdem wurde für kommende Events wie „nachtfrequenz15“ (die Nacht der Jugendkultur am 26. September) Werbung gemacht, bei der die Ortsvereine der Falken mitmischen.

Zeichen gegen rechte Gewalt

Seit Mai teilt sich die 30-jährige Christin Riedel zusammen mit Sebastian Kolkau (36) den Vorsitz der Falken. Kolkau zu seiner Entwicklung bei den Falken: „Ich kam mit 21 über das LaLok Libre dazu. Hier wird einfach eine gute und wichtige Arbeit gemacht.“

Seine Amtskollegin Christin Riedel bezeichnet ihn „als den Mann der Zahlen. Ich bin mehr der kommunikative Typ.“ Also ergänzen sie sich wohl bereits jetzt schon fast ideal.

Zeichen setzen gegen rechte Gewalt, Gleichberechtigung für Mädchen und Frauen, Flüchtlingshilfe, Bildung und Teilhabe, es gibt viele Felder, die die drei Falken-Gruppen in Gelsenkirchen unermüdlich beackern. Sie zeigen Filme für Kinder, laden zu Leseclubs ein, organisieren Zeltlager, fördern eigenständiges Denken und politisch verantwortliches Handeln. Und das wohl auch noch in Zukunft. Die Falken hoffen auf viele weitere Jahre.

Den Falken gehören in Gelsenkirchen 1500 bis 2000 Mitglieder in 15 Ortsverbänden an. Im 111. Jahr ihres Bestehens haben bei den Falken mit Christin Riedel (30) und Sebastian Kolkau (36) zwei Vorsitzende als Doppelspitze die Leitung übernommen. Auch beim Bauverein Falkenjugend e.V., der 2015 das 60-jährige Bestehen feiert, gibt es einen Wechsel: Auf Lothar Urban, der am 1. Juni in den Ruhestand wechselte, folgt Stefan Kauer als Geschäftsführer. Der Bauverein betreut insgesamt acht Jugendzentren in Gelsenkirchen, ist ein Träger des Offenen Ganztages in mehreren Schulen und führt seit August 2012 im Auftrag der Stadt Gelsenkirchen den Sozialdienst Schule (SDS).

Der dritte Grund zum Feiern: Die Heinz-Urban-Stiftung, die Kinder- und Jugendarbeit fördert, wurde vor zehn Jahren gegründet. Falken, Bauverein und Stiftung stehen für Toleranz und Chancengleichheit, Integration, Jugendkultur, bieten Freizeitangebote.

In der 60 Seiten umfassenden Festschrift „3 x volle Kraft für Kinder + Jugendarbeit“ werden Ansprechpartner und Projekte vorgestellt.