Gelsenkirchen. Druckleitungen führen demnächst reines und schmutziges Wasser vom Sellmannsbach. Die Emschergenossenschaft plant den Baubeginn im Mai 2016.

Die Emschergenossenschaft hat jetzt ein Projekt ausgeschrieben, das den Bau von drei Druckrohrleitungen mit einer Länge von jeweils rund 1600 Metern umfasst. Erforderlich werden diese Stahlrohre mit Durchmessern von einem Meter im Zuge des Umbaus des Sellmannsbaches sowie des Großprojekts Emscher-Umbau. Die Emschergenossenschaft plant den Baubeginn für Mai, die Bauzeit beträgt circa zwei Jahre.

Die Druckrohrleitungen führen über die Josefinenstraße, die Uechtingstraße und die Wiesmannstraße. Die Leitungen werden in offener Bauweise verlegt – einzige Ausnahme(n): die Querung der DB-Gleise an der Uechtingstraße und der A 42, hier werden die Rohre unterirdisch vorgetrieben. Die Bürger und Anwohner wird die Emschergenossenschaft rechtzeitig vor Baubeginn über die Bauarbeiten informieren.

Aktuell verläuft der Sellmannsbach ab dem Pumpwerk Bismarck unterirdisch als Mischwasserkanal (Abwasser und Regenwasser) gemeinsam mit dem Wasser aus dem städtischen Kinnbach bis auf Höhe des Pumpwerks Löchte. Erst dort tritt er wieder zu Tage – aktuell noch als Schmutzwasserlauf. Im Zuge der Umgestaltung des Sellmannsbaches im Rahmen des Großprojekts Emscher-Umbau wird das Gewässer vom Schmutzwasser befreit. Das künftig reine Wasser aus dem Sellmannsbach wird dann über die neuen Druckrohrleitungen geführt.

Von Abwasser befreit

Das Reinwasser aus dem Sellmannsbach wird dabei durch zwei der drei neuen Leitungen geführt, das Schmutzwasser über die dritte. Das Wasser aus dem Kinnbach dagegen wird über die alten Leitungen geführt und künftig in den Stauraumkanal an der Alfred-Zingler-Straße eingeleitet – der Kinnbach mündet künftig folglich nicht mehr im Sellmannsbach.

Die Umgestaltung des Sellmannbachs gehört zum Generationenprojekt Emscher-Umbau. Der Bach wird vom Abwasser befreit und anschließend ökologisch verbessert. Der Sellmannsbach-Umbau hat im Juli 2013 begonnen. Der Bau des neuen unterirdischen Abwasserkanals ist ein Gemeinschaftsprojekt von Emschergenossenschaft und Abwassergesellschaft.