Gelsenkirchen. Der Verein Galeriemeile präsentierte sich erstmals auf dem Weihnachtsmarkt auf der Bahnhofstraße.
Kunst kommt Ihnen nicht in die Tüte? Na dann vielleicht in den Beutel, genauer, in den Kulturbeutel. Der zumindest fand am gestrigen Donnerstag reißenden Absatz auf der Bahnhofstraße. Künstlerinnen und Künstler des Ückendorfer Vereins Galeriemeile boten 30 Jutebeutel voller Kunstwerke als Wundertüten auf dem Weihnachtsmarkt zum Verkauf an.
Eine witzige Idee, die ankam und Sinn macht. „Wir wollten uns einfach mal jenseits der Ückendorfer Galeriemeile präsentieren und außerdem echte Kunst zu einem guten Preis anbieten“, sagte Ilsebill Eckle zum Konzept der Aktion, die erstmalig stattfand und auf Anhieb einschlug. In der Weihnachtshütte war schon nach einer halben Stunde ein großer Teil der Kulturbeutel verkauft.
Die Qual der Wahl
Die von Sabine von der Beck handgenähten Jutetaschen kosteten je nach Wahl zehn und 15 Euro und waren gefüllt mit Fotografien, kleinen Skulpturen, Objekten oder künstlerisch gestaltetem Briefpapier von Frank M. Helferich, Roland K. Berger, Regina Klein, Idur Eckle, Roman Pilgrim, Marion und Bernd Mauß. Wer nicht die „Katze im Sack“ kaufen wollte, konnte sich aus gleich zwei Kisten auch selbst Kunstfotografien heraussuchen oder sich gar für eine der Original-Gemälde an den Wänden der Weihnachtshütte entscheiden. Oder einen Gutschein kaufen für Kunstwerke. Sogar Kunstbücher gab’s im Angebot.
Die Qual der Wahl hatte auch eine der ersten Kundinnen: Karin Sombetzki (69) aus Erle ließ sich gerne von den Künstlern vor Ort über die unterschiedlichen Angebote informieren und fand die Idee mit den Kulturbeuteln toll: „Ich wollte schon immer mal die Galeriemeile besuchen, jetzt werde ich das demnächst auch ganz bestimmt machen.“ Sie, wie viele andere auch, wussten zuvor gar nicht, dass fast alle Galerien und Werkstätten auf der Galeriemeile an jedem Samstag geöffnet haben.
Den Tag über wechselten sich die Künstler im Schichtsystem ab. Am Ende waren sie so zufrieden, dass Roman Pilgrim bestätigte: „Bei dem Erfolg könnte ich mir gut eine Fortsetzung der Aktion im nächsten Advent vorstellen.“
