Gelsenkirchen. . Wie wichtig ist das Image in unserer Gesellschaft? Und wie sehen Fotografen sich und ihr Umfeld? Die Initiative „Bildsprachen“ will mit einer Ausstellung zur Diskussion anregen

„Image ist alles“, heißt es in Werbekreisen. Doch welches Image ist damit gemeint? Die in Gelsenkirchen angesiedelte Fotografie-Plattform „Bildsprachen“ will diese Diskussion anstoßen und zeigt ab Samstag, 28. November, im Wissenschaftspark an der Munscheidstraße 14 in Ückendorf die Werkschau „Image Now“. Ab 17.30 Uhr ist die Diskussionsrunde „Sein-Schein-Sein“ eröffnet, zeitgleich können die Fotoserien betrachtet werden.

Studierende und Auszubildende aus den Bereichen Fotografie und Werbung waren im Vorfeld aufgefordert worden, Fotoserien zum Thema einzusenden.

„Die Resonanz hat uns überrascht, denn schon innerhalb kürzester Zeit hatten wir über 90 Bilderserien erhalten“, erzählt Melanie Kemner von „Bildsprachen“. „Die Einsendungen kamen aus ganz Deutschland, aber auch aus Österreich, England und den USA“, fügt Peter Liedtke hinzu.

34 Serien wurden ausgewählt

Aus dieser Bilderflut hat das Bildsprachen-Team 34 Serien ausgewählt, die bis zum 20. Februar 2016 im Wissenschaftspark zu sehen sein werden. „Die Auswahl ist uns nicht leicht gefallen, weil so viele schöne Bilder dabei waren – und weil sie alle so unterschiedlich sind“, so Kemner.

Die jungen Fotografen haben Körper unterschiedlichen Alters, Schönheitsköniginnen-Wettbewerbe und Wrestler-Kämpfe eingefangen. Im Wissenschaftspark hängen diese Bilder nebeneinander, was die unterschiedlichen „Images“ der Geschlechter unterstreicht. Bildliche Kritik an der Übersexualisierung der Werbung (in Form von Objekten, die Kinder- und Sexspielzeug miteinander kombinieren) sind hier ebenso zu finden wie Fotos auf der Suche nach einer „digitalen Identität“. Und ein Fotokünstler fragt: „Welches Image hat der Deutsche Wald heute?“ – und antwortet mit Fotografien, eine Nacktschnecke in Großaufnahme ist auch dabei.

Prominent besetzte Jury

Eine hochkarätig und prominent besetzte Jury mit Vertretern von Unternehmen, Art Buyern aus der Kommunikationsbranche, Museumsleitern, Galeristen soll am Samstag die beste Serie küren. „Uns ist es wichtig, dass hier Leute zu Wort kommen, die diese Bilder auch kaufen würden“, betont Peter Liedtke.

Der von der Sparkasse Gelsenkirchen vergebene Nachwuchspreis in Höhe von 1000 Euro wird am Samstagabend nach Auszählung der Jurystimmen vergeben, einen Sonderpreis von der Werbeagentur „Publicity“ in Form von bedruckten Postkarten mit eigenem Motiv gibt es auch – als Image-Werbung in eigener Sache so zu sagen.

Zur Eröffnung am 28. November um 17.30 Uhr im Wissenschaftspark an der Munscheidstraße 14 sind alle 90 Fotoserien im Original-Format auf Tischen zu sehen.

Die Auftakt-Diskussion gestalten Jolanta Nölle (Zollverein), René Wynands (Kommunikationsdesign), die Instagram-Fotografin Phoebe Draeger und Michael Biedowicz (Presse-Fotograf). Auch während der Aktion „Licht An“ entlang der Galeriemeile Gelsenkirchen ist die Ausstellung zugänglich: Samstag, 27. November ab 15 Uhr (Ende offen) und Sonntag, 29. November, von 12 bis 18 Uhr.