Gelsenkirchen. . Dieser Wert sorgt für Druck im Kessel: minus 7,2 Millionen Euro. In der Bilanz 2014 der Stadtwerke Gelsenkirchen schneidet der Bereich Bäder / Sportparadies sehr schlecht ab.

Dieser Wert sorgt für Druck im Kessel: minus 7,2 Millionen Euro. In der Bilanz 2014 der Stadtwerke Gelsenkirchen schneidet der Bereich Bäder / Sportparadies sehr schlecht ab. Um das Defizit zu senken, ist ein Bedarfskonzept für die Bäderlandschaft erstellt worden, das unter Verschluss gehalten wird. „Basierend darauf wird gerade ein Lösungsmodell entwickelt, das etwa Ende März Anfang April 2016 vorgestellt werden soll“, sagte Stadtwerke-Chef Ulrich Köllmann auf Nachfrage der WAZ.

In die Knie gegangen

Nun ist die Gelsenkirchener Bäderlandschaft nicht erst im letzten Wirtschaftsjahr in die Knie gegangen. Das geschieht mit jährlicher Regelmäßigkeit; ebenso im Fall der Zoom-Erlebniswelt, die jedoch als unantastbare Marke gilt. Eine Modifizierung der Bäder erscheint daher als der Hauptansatzpunkt für Veränderungen, seit das Ergebnis der Stadtwerke so weit entfernt ist von früheren Beträgen, wie die Erde von der Sonne. Ganze 7000 Euro blieben aus 2014 für die leere Stadtkasse übrig nach der Quersubventionierung aller Verlustbringer innerhalb der Unternehmensgruppe. In den beiden Jahren zuvor waren das jeweils noch rund eine Million Euro. Der Grund für den Einbruch ist in den rückläufigen Ergebnissen für die Netzverpachtung Strom und Gas zu finden.

Wie es nun weitergeht? Den Spekulationen sind Tür und Tor geöffnet. „Das Bäder-Bedarfskonzept ist ohne Berücksichtigung des Bestandes erarbeitet worden. Es beantwortet die Frage: Was ist für eine Stadt wie Gelsenkirchen nötig unter Berücksichtigung aller Faktoren wie Einwohnerzahlen, demografische Entwicklung, Wegebeziehungen oder andere Angebote in der Region?“, erläuterte Köllmann, ohne sich weiter in die Karten schauen zu lassen.

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Klar ist: In einem Lösungsmodell für die Zukunft spielen die Bedürfnisse von Schulen, Vereinen und Freizeitgästen sowie die Zustände der Altgebäude eine große Rolle. Während das Hallenbad Buer im Jahr 2001 kernsaniert und mit neuer Technik ausgestattet worden ist, sind das Zentralbad in der City und das Hallenbad Horst mit ihrer Sub-stanz aus den 1950er-Jahren echte Oldtimer. Dafür wiederum liegt das Bad in Buer im Herzen des Stadtteils. Seine Fläche könnte als attraktives Bauland wohl problemlos vermarktet und so Geld eingenommen werden, um an anderer Stelle etwas Neues zu entwickeln.

Modell könnte bei Veränderungen ins Wanken geraten

Auf dem Gelände des Sportparadieses? Als ein Multifunktionsbad? Womöglich. Würden Sportparadies und Emscher-Lippe-Halle fallen, müsste aber auch darüber nachgedacht werden, das Areal ins Portfolio des Arena-Parks zu integrieren und als Gewerbefläche auszuweisen. Und was ist mit den Schalker Haien, den Sportschützen, den Sportkeglern? Sie wären ihrer Heimstätten beraubt. Und dann gibt es da ja auch noch einen steuerlichen Ansatz: den des technisch-wirtschaftlichen Verbundes. Heißt: Dadurch, dass ein Blockheizkraftwerk im Sportparadies steht und Energie erzeugt, besteht eine Möglichkeit der Gewinn-Verlust-Verrechnung. Das Modell würde bei Veränderungen ins Wanken geraten.

Sicher erscheint, wenn überhaupt, im Moment nur eines: Das Jahnbad in Heßler wird so lange unbehelligt weiterlaufen, bis große Sanierungen notwendig werden. Das Bad im Revierpark wiederum zählt nicht zum Stadtwerke-Bestand, wird aber in die Betrachtung der Gesamtsituation einbezogen.