Gelsenkirchen. . Tenor: Das Angebot in Gelsenkirchen soll weiterhin aufrecht erhalten werden. Für CDU, Bündnisgrüne und die Geschäftsführung ist es eine Option, den Betrieb selbst oder mit Partner zu übernehmen.

Besucherschwund und Minusgeschäft zwingen den Regionalverband (RVR) zum Handeln: Mit einer Verschmelzung der Revierparks in eine zentrale Betreibergesellschaft will der RVR Strukturen verschlanken, Kosten sparen und so die Einrichtungen fit machen für die Zukunft. Ein Plan, der mit gemischten Gefühlen gesehen wird.

Unterstützung erfährt die Idee bei SPD-Fraktionschef Dr. Klaus Haertel: „Wir haben ein hohes Interesse daran, den Park mit seinen Angeboten zu erhalten.“ Die Möglichkeit, die Anlage wie Dortmund selbst zu betreiben, stünde außerhalb der Betrachtung. „Wir konzentrieren uns auf Option eins“. Auch habe der RVR Bestandsschutz signalisiert.

Stimmen der Politik

Als Ergebnis der CDU-Beratungen will der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Heinberg das Ergebnis sehen, dass das „Angebot erhalten bleibt“. Die Trägerschaft sei dabei eher zweitrangig. Vielmehr gehe es darum, die Wirtschaftlichkeit des Parks darstellen zu können. „Insofern könnten Gelsenkirchen und Essen als gemeinsame Betreiber des Parks durchaus eine Option sein.“

Dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Peter Tertocha, ist es ein überschaubares Defizit wert, den Revierpark als Kommune selber oder mit Essen als Partner zu betreiben. „Man darf das Freizeitangebot nicht rein betriebswirtschaftlich sehen“, so Tertocha. Er misst der Verschmelzung nur ein geringes Sparpotenzial bei, am ehesten sieht er es noch „bei den Verwaltungskosten“.

Wirtschaftszahlen des Parks

Im Jahr 2014 besuchten nach Angaben des Regionalverbandes 196. 733 Menschen die Bäder des Parks – an ihm hält der RVR als Gesellschafter einen Anteil von 50 Prozent, die Kommunen Essen und Gelsenkirchen jeweils 25 Prozent. Solebad und Sauna kamen 2014 auf 176. 595 Gäste, das Freibad hatte 20. 138 Besucher (-47,3 Prozent zum Vorjahr).

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Unterm Strich weist das Betriebsergebnis für Nienhausen einen Fehlbetrag von 174. 000 Euro für 2014 aus, andere Parks wie Gysenberg (Herne), Mattlerbusch (Duisburg) oder der Freizeitpark Kemnade (Bochum) liegen mit dem Zwei- bis Dreifachen darüber. Rechnet man Investitions- und Betriebszuschüsse (Gelsenkirchen: 826. 000 + 300. 000 Euro Sonderzuschuss) heraus, so schlägt das Minus mitunter mit dem Faktor zehn zu Buche.

Plan der Geschäftsführung

Geschäftsführer Dr. Manfred Beck sieht zum Verschmelzungsmodell „keine Alternative im Ruhrgebiet“, er plädierte aber auch dafür, sich die „stand-alone-Option“ offen zu halten. Skeptisch ist er beim Einsparpotenzial: „Die neue Gesellschaft wird vor der Frage stehen, wovon sie sich trennen will.“ Fallen zum Beispiel die Sonderzuschüsse der Städte Gelsenkirchen und Essen von 300 .000 Euro im Jahr weg, so stünde das defizitäre Freibad wohl unweigerlich auf der Kippe.