Gelsenkirchen. Die Task Force Flüchtlingshilfe Gelsenkirchen steht für ehrenamtliche Arbeit in ihrer stärksten Form: bescheiden und nur dem guten Zweck verbunden, um den es geht.

Das ist ehrenamtliche Arbeit in ihrer stärksten Form: bescheiden und nur dem guten Zweck verbunden, um den es geht. Nach diesem Prinzip arbeitet und handelt die Task Force Flüchtlingshilfe Gelsenkirchen. Hier helfen Menschen anderen Menschen, nicht mehr, aber schon gar nicht weniger.

Und doch, das wurde am Mittwochnachmittag im Hans-Sachs-Haus deutlich, sind auch diese Organisationen Veränderungen in ihren Strukturen unterworfen, um ihrem ehrenamtlichen Engagement einen professionellen Charakter zu geben. So widersprüchlich das auch wirken mag.

Gründungsversammlung erfolgt

Die Task Force Flüchtlingshilfe etwa nutzte ihr Jahresabschlusstreffen, um einen ganz wichtigen Schritt anzukündigen. „Wir wollen im nächsten Jahr ein gemeinnütziger Verein werden. Das ist notwendig, weil es uns Vorteile bringt“, erklärte Jürgen Hansen, der gemeinsam mit Uwe Bestmann und Andreas Jordan zu den Koordinatoren gehört. Das Warum ist schnell geklärt. Hansen: „Wenn wir die Chance haben, Spendenquittungen auszustellen, wird die Hilfe, die wir schon in der Stadt erfahren, vielleicht noch größer werden.“

128 Helferinnen und Helfer zählt die Initiative derzeit. Menschen, die aus der gesamten Stadtgesellschaft kommen, die freiwillig, überkonfessionell und ohne parteilichen Ansatz gemeinsam etwas bewirken wollen. Ihr gemeinsames Ziel haben sie so formuliert: Bereits vorhandene Strukturen in der Gelsenkirchener Flüchtlingsarbeit sollen um nachhaltige Hilfsangebote und vielfältige Unterstützung auf freiwilliger Basis ergänzt werden. Auch, um einer sozialen Isolation der schutzsuchenden Menschen entgegenzuwirken. So steht es auf der Homepage zu lesen.

Zentrale in der Altstadt

Wichtig für die Koordination einer Initiative in einer Großstadt sind neben den ehrenamtlichen Helfern erreichbare Anlaufstellen: Es gibt bereits einen „Helpladen“ an der Horster Straße. Bald schon, Mitte Januar etwa, soll ein zentrales Ladenlokal an der von-der-Recke-Straße 3 in der Altstadt folgen. „Wir haben von unserem Vorgänger die Leuchtreklame geschenkt bekommen. Es wäre schön, wenn wir jemanden finden würden, der uns hilft, den alten gegen den neuen Schriftzug und unser Logo auszutauschen“, formuliert Jürgen Hansen eine Bitte in Richtung Öffentlichkeit. Und: „Wer ein paar Eimer weiße Farbe und Tapeten übrig hat für die Renovierung der 125 Quadratmeter, ist auch gern gesehen. Wir können das selbst kaufen, aber wir würden das Geld, das wir haben, lieber für andere Projekte einsetzen.“ Denn neben manchen Geld- und Sachspenden wird die Hilfe vor allem aus privaten Portemonnaies bestritten. Auch das ist Ehrenamt.

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Doch Unterstützung ist da. Die Caritas, die im nächsten Jahr einen Stützpunkt in Erle einrichten will, wird der Task Force dort unter die Arme greifen und ihr einen Raum zur Verfügung stellen. Ein Transporter, sagt Jürgen Hansen, werde ebenfalls angeschafft. „Damit wir bei Umzügen nicht unsere eigenen Autos einsetzen müssen. Mit dem Transporter können wir auch Spenden einsammeln.“

Von der VHS zertifiziert

Ein großes Thema ist derzeit der Sprachunterricht. „Wir haben uns dafür von der VHS zertifizieren lassen.“ In der Emscher-Lippe-Halle laufen aktuell unter der Regie der Task Force Flüchtlingshilfe Gelsenkirchen Kurse, im Leibniz-Gymnasium ebenfalls. Außerdem soll der Bereich Hausbetreuung ausgeweitet werden. Hansen: „Da suchen wir noch einen Koordinator.“ Interessenten, sagt er, seien herzlich willkommen.